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Am 8. Oktober 1585 wurde Schütz in Bad Köstritz geboren. Für ein halbes Jahrhundert war er Hofkapellmeister in Dresden und in Weißenfels hatte er schließlich seinen Alterssitz. Die drei wichtigsten Lebensstationen des Komponisten liegen also in Mitteldeutschland. Bildrechte: imago/imagebroker

Heinrich Schütz Musikfest 2021Heinrich Schütz: Ein Besonderer der Musikgeschichte

06. Oktober 2021, 00:00 Uhr

Bis zum 17. Oktober bietet das Heinrich Schütz Musikfest 49 Veranstaltungen. Von Konzerten und Vorträgen, über Ausstellungen bis hin zu Angeboten für Kinder und Jugendliche wird ein buntes Programm präsentiert. Die zentralen Veranstaltungsorte stellen drei prägende Lebens- und Wirkungsstationen des Komponisten dar: Bad Köstritz, Dresden und Weißenfels. Das Festival findet jährlich im Oktober statt und möchte die Musik und das Wirken des Komponisten in Mitteldeutschland angemessen würdigen.

Vater der modernen Musik

Wegen der Zerstörungen im 30-jährigen Krieg gibt es wenige Relikte von Schütz: keine Handschriften, keine Besitztümer - nur ein Gemälde sowie ein paar Stiche. Bildrechte: imago images / imagebroker

Im Mittelpunkt seiner erhaltenen Werke steht das Wort, das durch die Musik an Bedeutung gewinnt. Heinrich Schütz war der erste deutsche Komponist, der die sogenannte italienische Mehrchörigkeit in sein Werk einfließen ließ. Bald galt er als Vater der modernen Musik. Und dennoch: Sein Wirken und sein Werk gerieten nach seinem Tod lange in Vergessenheit. Vielleicht lag das auch daran, dass eine Vielzahl seiner Kompositionen (Schätzungen sprechen von mehr als 300 Manuskripten) bei Schlossbränden während des 30-jährigen Krieges zerstört worden sind.

Wegbereiter und Vorbild

Seit 1998 wird der Kirchenmusiker jährlich im Herbst in seiner Heimat geehrt. Begonnen hat es mit den "Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen", die später zum "Heinrich Schütz Musikfest" wurden. Jedes Jahr widmet sich das Musikfest dem Werk Heinrich Schütz' aus einer anderen Perskeptive: 2021 steht das Fest unter der Überschrift „vnter den fürnembsten Musicis“ - die einzigartige Stellung des Komponisten in der Musikgeschichte, seine Bedeutung als Wegbereiter und Vorbild rücken 2021 in den Mittelpunkt.

Dass uns in seinem Werk Allgemeingültiges begegnet, seine Musik zu Reflexion und Nachdenken anregen will, zeichnet ihn aus und macht seine Kunst geradezu überzeitlich. Durch sie vermag er Vieles zu sagen. Uns heute. Noch immer. – Wenngleich wir auch wissen: Schütz ist etwas für Enthusiasten!

Christina Siegfried, Intendantin des Festivals

Programm des Musikfests

Am 7. Oktober eröffnet das Musikfest in Weißenfels in der St. Marienkirche. Auf dem Programm stehen Werke von Claudio Monteverdi, dessen Kompositionskunst Heinrich Schütz zeitlebens inspirierte. Monteverdis Werk widmen sich die Oboistin und Schalmei-Spezialistin Katharina Bäuml und ihre Capella de la Torre als artist in residence unter dem Motto "Erinnerungen". Nur einen Tag nach dem Eröffnungskonzert folgt ein weiterer Höhepunkt: Gabrieli Consort & Players eröffnen in der Dresdner Frauenkirche das Festjahr SCHÜTZ22, das anlässlich des 350. Todestages (am 6. November 2022) von Heinrich Schütz stattfindet. Die klangprächtigen "Psalmen Davids" stehen auf dem Programm.

Programmtipp: Am 8. Oktober ab 20:05 Uhr wird bei MDR KLASSIK das Eröffnungskonzert zum Festjahr SCHÜTZ22 live übertragen.

Anlässlich des 450. Geburtstages und 400. Todestages von Praetorius interpretieren zum Abschluss des Musikfestes die Capella de la Torre mit dem RIAS Kammerchor unter Florian Helgath neben Kompositionen von Praetorius auch Werke jener Komponisten, die seine künstlerische Phantasie in besonderer Weise beflügelten.

Dieses Thema im Programm:MDR KLASSIK | 08. Oktober 2021 | 20:05 Uhr

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