Dora Pejačević
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Porträt Die Komponistin Dora Pejačević – erst vergessen, dann verehrt

23. Oktober 2023, 09:42 Uhr

Komponistinnen haben es nicht leicht im Konzertbetrieb. Zum Frauentag stellen wir die kroatische Komponistin Dora Pejačević vor, deren Werke anlässlich ihres 100. Todestages kürzlich im MDR-Konzert zu erleben waren. MDR KLASSIK stellt die Komponistin und ihr Schaffen vor.

Ein Leben mit tragischen Momenten

Dora Pejačević
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Die Biografie von Dora Pejačević ist durchaus tragisch. 1885 wurde sie als Tochter einer ungarischen Baronin und eines kroatischen Grafen geboren. Sie ist in einem intellektuell und künstlerisch anregenden Umfeld in Budapest, Zagreb und im Schloss der Familie im slawonischen Našice aufgewachsen.

Geschwungene Notenzeilen mit Violinschlüssel 4 min
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4 min

MDR KLASSIK Di 08.03.2022 08:40Uhr 03:40 min

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Schon früh erhielt sie Klavier- und Violinunterricht, hat in Dresden und München Komposition studiert, war vertraut mit der Musik eines Gustav Mahler und Richard Strauss, verkehrte mit Literaten wie Rainer Maria Rilke, Karl Kraus und Annette Kolb und las russische, französische, deutsche und englische Literatur im Original.

Ihre äußerst sensible Natur reagiert wie ein Seismograph auf die feinsten Anregungen. Natur, Literatur, Gefühlszustände: alles das ruft eine besondere schöpferische Spannung hervor, die im Entstehen des Werkes freigesetzt wird. Offenbar gehört sie zum inspirativen Typus, der in Trance einer musikalischen Besessenheit arbeitet.

Koraljka Kos, Musikwissenschaftlerin in ihrer Biografie über Dora Pejačević (1982)

1923 ist Dora Pejačević mit 37 Jahren nach der Geburt ihres ersten Kindes verstorben. Ihr Werk war mehr oder weniger vergessen, bis die kroatische Musikwissenschaftlerin Koraljka Kos 1982 eine Biografie über die Komponistin geschrieben hat.

Dora Pejačević
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Berühmt und verehrt

Heute ist Dora Pejačević in Kroatien ein Star. Es gibt einen Film über sie und einen Roman. Sogar ein Parfum trägt ihren Namen. Viele ihrer Werke sind inzwischen publiziert, einige auch auf CD eingespielt. Das Werk der Komponistin umfasst 58 Opus-Zahlen, darunter Klaviermusik, Klavierkammermusik, Streichquartette, ein Klavierkonzert, Orchesterlieder oder eben ihre spätromantische fis-Moll-Sinfonie. Beim MDR-Konzert "Verwandlung" erklangen ihre Ouvertüre d-Moll op. 49 sowie verschiedene Lieder: "Liebeslied", "Verwandlung" und "Schmetterlingslieder".

Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | 08. März 2022 | 08:40 Uhr

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