Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" Hochbegabt: Elisabeth Merschdorf tritt in vier Kategorien an

30. Mai 2022, 00:00 Uhr

Elisabeth Merschdorf ist Schülerin am Musikgymnasium Belvedere und spielt Querflöte, Klavier und Orgel. Mit vier Jahren bekam sie den ersten Klavierunterricht. Der Zufall brachte sie bei einem "Tag der offenen Tür" der Musikschule zur Querflöte. Daraus wurde Leidenschaft. Später entdeckte sie auch noch das Orgelspiel für sich. Zu diesem Instrument hegt sie eine besondere Beziehung. Ein Porträt über die hochbegabte junge Musikerin.

Elisabeth Merschdorf ist in der Schweiz geboren und lebt seit ihrer Kindheit in Jena. Sie ist eine von vielen jungen Menschen, für die Musik zum Lebensinhalt gehört und später sicherlich auch ein Beruf sein könnte. Darüber ist sich die 16-Jährige noch nicht klar, aber eines steht fest: Am liebsten hört sie Klassik und macht selbst Musik. Obwohl sie sagt:

Ich brauche auch manchmal die Stille.

Elisabeth Merschdorf, Teilnehmerin beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert"

Diese findet sie im Bad bei geschlossener Tür: "Man hört die ganze Zeit Stimmen und alle möglichen Geräusche. Ich finde es sehr schön, wenn es mal ganz ruhig ist." Merschdorf lacht über diesen Satz und strahlt eine bescheidene, herzliche Frische aus. Eitelkeiten sind nicht ihre Sache. In T-Shirt und Jeans ist sie unterwegs und wirft die langen Haare nach hinten, die seit Jahren zu ihr gehören wie die Leidenschaft zur Musik.

Dass Merschdorf gleich in vier Kategorien zum Bundeswettbewerb antreten wird, macht ihr nur ein wenig Angst. Sie spielt fast immer ohne Noten und kann sich die Musik bestens einprägen. Die Nervosität vor Auftritten habe sie immer besser im Griff, meint die junge Musikerin lächelnd.

Besondere Liebe zur Orgel

Ihr Klavierlehrer hat die Schülerin vor Jahren zu einem Orgelkonzert mitgenommen, sie zum Spielen animiert und seitdem gehört das Instrument zu ihrem Repertoire.

Wenn alles klappt, möchte Merschdorf nach dem Abitur Orgel studieren und am liebsten in Weimar bleiben, um an der Hochschule für Musik Franz Liszt ihre Fähigkeiten zu erweitern. Manchmal darf die Orgel-Schülerin auch in Dorfkirchen an den alten Instrumenten spielen oder an großen Orgeln üben, wie in der Herz-Jesu-Kirche in Weimar.

Schule und Abitur

Ein Lieblingsinstrument oder einen Lieblingskomponisten habe sie nicht. Aber Bach stehe ganz oben, viele andere aber auch: "Was ich nicht so mag, ist die romantische Musik. Zu romantischen Klangwelten mit gefühlvollen Stücken finde ich schwer Zugang." Dafür mag sie moderne klassische Musik, nur eben kein "Gedudel", keine Popsongs, keine Hitparaden. Die tiefe Zuneigung zur Klassik habe sie sicher ihren Lehrern zu verdanken, die sie schon früh unterrichtet und geprägt haben.

Im kommenden Jahr wird Merschdorf ihr Abitur ablegen, etwas eher als viele andere. Denn mit fünfeinhalb Jahren wurde sie bereits eingeschult und kam direkt in die zweite Klasse. Das Lernen falle ihr leicht, sagt sie, und trotzdem habe die Schülerin auch einen vollen Schultag. Wenn alle Fächer gut vorbereitet werden wollen, sei es auch manchmal fast zu viel.

Jugend musiziert

Trotzdem hat sie das Unglaubliche geschafft: In Oldenburg steht die junge thüringische Musikerin nun mit vier verschiedenen Duos im Rampenlicht: mal mit Querflöte, mal mit Klavier. Ein großes und vielfältiges Repertoire hat die junge Musikerin im Kopf: "Ich lerne die Stücke nicht auswendig, wie man Vokabeln lernt, sondern ich übe. Ich übe, das Werk zu gestalten und dann kommt es in meinen Kopf."

Noch mehr junge Musizierende

Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | MDR KLASSIK am Morgen | 30. Mai 2022 | 07:40 Uhr

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