Produzentenbericht 2020
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MDR Rundfunkrat | 11. Oktober 2021 MDR-Produzentenbericht 2020: Erhöhtes Vergabevolumen im ersten Corona-Jahr

04. November 2019, 15:24 Uhr

Der MDR-Rundfunkrat betont regionale Kompetenzen und stimmt der Weiterentwicklung einer KiKA-Animationsserie zu.

Begleitet von zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen für die Produktionswirtschaft haben der MDR und der KiKA im Corona-Jahr 2020 ihr Vergabevolumen für Auftragsproduktionen und Lizenzankäufe im Bewegtbildbereich gesteigert. Das geht aus dem MDR-Produzentenbericht hervor, der am 11. Oktober 2021 dem MDR-Rundfunkrat vorgestellt wurde.

"Der MDR, der KiKA und die ARD haben seit dem Beginn der Corona-Pandemie bewiesen, dass sie auch in der Krise verlässliche Partner der Kreativwirtschaft sind, indem sofort pragmatische Unterstützung auf den Weg gebracht wurde", so MDR-Intendantin Karola Wille. So haben bereits im März 2020 alle ARD-Landesrundfunkanstalten und die ARD-Degeto die Übernahme von 50 Prozent der Corona-bedingten Mehrkosten bei entsprechenden Produktionen zugesagt.

Prof. Dr. Karola Wille steht an einem Rednerpult
Prof. Dr. Karola Wille Bildrechte: MDR/Robert Hensel

Außerdem werden seit Mai 2020 die Kosten für Hygieneschutzmaßnahmen komplett übernommen. „In dieser herausfordernden Zeit war und ist es das erklärte Ziel, die Umsetzung bereits beauftragter Produktionen und die anhaltende Neubeauftragung von Produktionen sicherzustellen, um dem Programmauftrag nachkommen zu können“, so die Intendantin. „Deshalb setzen wir diese eigenständigen Maßnahmen fort.“ Darüber hinaus engagiert sich die ARD gemeinsam mit Ländern und weiteren Sendern in einem Ausfallsfonds zur Absicherung von Auftragsproduktionen in Corona-Fällen.

Das Gesamtauftragsvolumen des MDR und des KiKA belief sich laut Produzentenbericht im Jahr 2020 auf 69,4 Mio. Euro. Davon entfielen rund 58 Mio. Euro auf den MDR (2019: 52,3 Mio. Euro) und 11,4 Mio. Euro auf den KiKA (2019: 10,2 Mio. Euro). 85 Prozent des MDR-Vergabevolumens – 45,5 Mio. Euro – gingen dabei an nicht mit ihm verbundene Unternehmen. Das waren rund 5,7 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.

Bei der Vergabe an mit ihm verbundene Unternehmen im eigenen Sendegebiet fuhr der MDR das Volumen von 9,2 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 8,2 Mio. Euro im Jahr 2020 zurück. Leicht gesteigert werden konnten auf einen Wert von 15,6 Mio. Euro hingegen die MDR-Vergaben außerhalb seines Tochterverbunds an unabhängige Firmen mit Sitz in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen (2019: 15,4 Mio. Euro).

Mit den Firmen aus dem MDR-Sendegebiet und ihren Dachverbänden steht der MDR in einem regelmäßigen Austausch. Im September 2021 wurden in einem neuen Format Entwicklungsgespräche mit Firmen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt geführt. Dieses Austauschformat mit den ansässigen Unternehmen wolle der MDR fortführen und ausbauen, so die Intendantin.

„Der Rundfunkrat hat insbesondere den Anteil der Vergaben an unabhängige regionale Produzierende im Blick und setzt sich im Rahmen seiner Kompetenzen dafür ein, die den MDR umgebende Produktionswirtschaft weiter zu stärken“, so Rundfunkratsvorsitzende Prof. Dr. Gabriele Schade. Ausschlaggebend seien der Programmauftrag, redaktionell-journalistische Kriterien bei der Programmgestaltung durch die Operative sowie die Kriterien von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. „Die vielfältigen Maßnahmen zur Absicherung von Auftragsproduktionen und zahlreiche Dialogformate des MDR mit regionalen Produzierenden bieten dem Sender gute Chancen, das kreative Potenzial aus Mitteldeutschland noch intensiver für die Programmarbeit zu nutzen“, so die Vorsitzende.

Spezialanbieter und gute Ideen von außerhalb dürften gleichwohl nicht vom Wettbewerb ausgeschlossen werden. Der MDR-Rundfunkrat erteilte in seiner Sitzung am 11. Oktober 2021 in Leipzig die Zustimmung zur Fortentwicklung einer Auftragsproduktion für den KiKA. Die entsprechende Animationsserie wird vom KiKA mit einem deutschen Produzenten in einem internationalen Konsortium entwickelt. Sie hat ein Auftragsvolumen von über 2 Mio. Euro und bedurfte daher der im MDR-Staatsvertrag festgelegten Zustimmung des Rundfunkrats für den Erwerb von Programmbestandteilen.

Der MDR-Produzentenbericht 2020 im Netz: www.mdr.de/unternehmen/zahlen-und-fakten/index.html