Sitzung des MDR-Rundfunkrat
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MDR-Rundfunkrat | 13. September 2021 MDR-Rundfunkrat unterstützt Kooperationen mit öffentlich-rechtlichen Medienhäusern in Mittel- und Osteuropa

14. September 2021, 09:35 Uhr

Der MDR eröffnet am 2.11.2021 erstmals ein binationales Büro in Görlitz/Zgrolzelec und lädt am gleichen Tag zur Europakonferenz vor Ort. Damit baut der MDR sein Engagement für die Zusammenarbeit öffentlich-rechtlicher Anstalten in Mittel- und Osteuropa weiter aus.

Über den Stand informierte MDR-Intendantin Karola Wille am Montag, 13.9.2021, den Rundfunkrat. Parallel berichtete sie über die Berichterstattung über Tschechien, Polen und weitere osteuropäische Staaten sowie Programm-Zulieferungen für ARD-Gemeinschaftsangebote und ARTE. Zugleich richtete sich der Blick auf die Zusammenarbeit des MDR mit Hörfunk- und Fernsehanstalten sowie Journalistinnen und Journalisten in Mittel- und Osteuropa. Die Information erfolgt regelmäßig im zweijährigen Turnus.  

MDR-Intendantin Karola Wille: "Als relevantestes Medienhaus in Mitteldeutschland verfügt der MDR über Alleinstellungsmerkmale, die in seiner Geschichte und geografischen Lage begründet liegen. Die Nähe zu Osteuropa und die gemeinsamen Transformationserfahrungen eröffnen die Chance, die Gemeinschaftsprogramme der ARD durch entsprechende MDR-Zulieferungen zu bereichern und dadurch die Sichtweisen des deutschen Publikums auf die Entwicklungen in unseren Nachbarländern zu vertiefen."

Ein besonderer Höhepunkt war in diesem Jahr die fünfteilige Grenzreise mit Danko Handrick "Grenzgeschichten – Vom Baltikum ans Schwarze Meer". Darüber hinaus eröffnen auch die "Heute im Osten"-Reportagen am Samstag einen sehr vielfältigen Blick nach Osteuropa. Auch das MDR Landesfunkhaus Sachsen legt einen besonderen Fokus auf die benachbarten Länder Tschechien und Polen. Bereits seit 2015 veranstaltet MDR SACHSEN – Das Sachsenradio mit "Mensch Nachbar" ein wöchentliches Hörfunkangebot, das grenzüberschreitend agiert und auch als Podcast verfügbar ist. Ebenfalls seit 2015 sendet der MDR SACHSENSPIEGEL sonntags den Nachrichtenblock "Unsere Nachbarn" in Kooperation mit den Fernsehstationen Česka televize (ČT) und Televizja Polska (TVP).

Auch über das ARD-Studio in Prag konnte der MDR die Perspektive auf Osteuropa in der ARD stärken. So gab es Zulieferungen für das Format "ARD-Story", Dokumentationen für Arte, die immer wieder renommierte Preise gewonnen haben. Der Online-Hintergrund bei MDR Aktuell berichtet fast täglich mit eigenen Inhalten aus Osteuropa. Insbesondere mit Blick auf eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei osteuropäischen Themenlagen wird auch in Zukunft das erfolgreiche Ostblogger/innen-Netzwerk des MDR eine zentrale Rolle spielen und weiter ausgebaut.

Die Redaktion Geschichte & Dokumentationen in der Programmdirektion Halle hat im vergangenen Jahr drei Produktionen in die ARD bzw. auch ARTE eingebracht, die auch im MDR gesendet wurden. Hervorzuheben ist etwa die Dokumentation "Vertreibung: Odsun – Das Sudetenland", die sich im Herbst 2020 mit einem schwierigen Kapitel der gemeinsamen Geschichte befasste und in einer umfangreichen Koproduktion mit dem öffentlich-rechtlichen tschechischen Fernsehsender CT in Zusammenarbeit mit ARTE und ORF entstanden ist.

MDR-Rundfunkratsvorsitzende Prof. Dr. Gabriele Schade: "Der Rundfunkrat unterstützt weiterhin intensiv die Bemühungen des MDR um Kooperationen mit mittel- und osteuropäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten – insbesondere in Polen und Tschechien."

Sandro Viroli, Landesfunkhausdirektor Sachsen: "Wir konnten die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den zurückliegenden zwei Jahren verfestigen und ausbauen und insbesondere in der Corona-Pandemie auf ein gutes Miteinander bauen. Gegenseitige Hilfe und Materialaustausch funktionieren. Dies unterstreichen wir zusätzlich mit der Eröffnung unseres binationalen Büros in Görlitz. Hier arbeiten wir künftig Seite an Seite mit polnischen Kolleginnen und Kollegen und wollen die unterschiedlichen Perspektiven nutzen, um ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln sowie möglichst viele Facetten des Zusammenlebens abbilden zu können."