Auf dem Bild sind zwei Gesichter in Großaufnahme zu sehen, die einander zugewandt sind, vor einem lilafarbenen Hintergrund. Unten im Zentrum ist die Schrift "Schnaps? Das gabs im Osten nicht" zu lesen 44 min
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In der dritten Folge widmen sich Doreen Jonas und Mario Köhne dem Schwerpunkt "Einkaufen". Wie war das mit Lebensmitteln in der DDR? Was kostete ein Brötchen im Westen? Auch dort standen die Menschen manchmal Schlange.

MDR SACHSEN-ANHALT Di 13.10.2020 07:12Uhr 44:29 min

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Kein Shopping-Fan: Ab 01:13 Minuten

Mario Köhne berichtet davon, dass es im Westen eigentlich immer alles zu kaufen gab. Doreen Jonas erzählt im Gegenzug, wie es ist, sich anstellen zu müssen, weil es mal wieder Wassermelonen gibt. Oder, weil der Händler gefütterte Winterschuhe bekommen hat. Ob sie davon geprägt wurde? "Ich bin keine Schnäppchenjägerin. Ich bin da relativ unaufgeregt", sagt sie heute. Das liegt aber auch daran, dass es Schnäppchen in der DDR einfach nicht gab. Das lag schon an den vorgegebenen Einheitspreisen. Und: "Es gab im Osten nur Jäger nach Dingen, die es nicht gab."

Dederon-Beutel, Netze und Wäschekörbe für den Einkauf: Ab 14:03 Minuten

Notgedrungen war die DDR in mindestens einem Punkt der Zeit voraus: Plastiktüten gab es beim Einkauf nicht. "Wir hatten Körbe, Dederon-Beutel oder Netze", erzählt Jonas. Aber auch bei Mario Köhne im Westen wurde selten mit Plastiktüten eingekauft. Wenn ein Großeinkauf gemacht wurde, standen im Kofferraum Wäschekörbe bereit. Dort wurden die Lebensmittel verpackt und konnten so einfach ins Haus gebracht werden.

Klamotten von Älteren auftragen: ab 22:21 Minuten

Das gab es tatsächlich in beiden deutschen Staaten: Die jüngeren Geschwister oder Cousinen und Cousins mussten die Kleidungsstücke der Älteren auftragen. Aber auch da gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Staaten. Köhne fühlte sich mit solchen Klamotten eher unwohl. Jonas dagegen freute sich riesig: "Meine Cousinen hatten immer hippe Sachen aus West-Berlin." Auch lange Hemden ihres Onkels hat sie aufgetragen. Zur Not wurde umgenäht oder gekürzt.

Und heute?: ab 35:46 Minuten

Köhne meint, Menschen aus dem Osten wertschätzen es das heutige Angebot viel mehr. Jonas sagt: "Heute genieße ich es, wenn ich weiß: Das kann ich jetzt bekommen." Das liege aber auch daran, dass man keine großen Geldsorgen habe. Und die Folge endet - ganz im Klischee - mit einer Bananen-Geschichte.

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