Neuhaus am Rennweg Rußhütte - Neuhaus/Schmalenbuche

21. Dezember 2015, 11:22 Uhr

Neuhaus liegt im Thüringer Schiefergebirge, unmittelbar am Rennsteig, der hier Rennweg genannt wird. Es ist einer der höchstgelegenen Orte Thüringens. Als Neuhaus Kreisstadt war, galt es als höchstgelegene Kreisstadt der DDR. Schmalenbuche ist ein Ortsteil von Neuhaus am Rennweg. Der untere Ortsteil von Schmalenbuche wurde früher mit Rußhütte bezeichnet.

Historische Belege des Ortsnamens

Der Ort entstand 1610 als Häusergruppe bei einer Rußhütte.

  • 1843 Rußhütte
  • 1854 Rußhütte
  • 1866 Rußhütte

Herleitung des Ortsnamens

Wie verschiedene heimatkundliche Quellen angeben (z.B. in: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde, Jg. 1967, S. 63; S. Beyer, A. Bräutigam, Neuhaus am Rennweg damals und heute, Zaltbommel 2000) wurde der Ort Rußhütte wegen des Hüttenbetriebes so genannt. Und warum Rußhütte? So nannte man eine Hütte, in der Kienruß aus harzhaltigem Holz gewonnen wurde, der dann für Farben und Druckerschwärze verwendet wurde.

In der Wikipedia heißt es dazu: "Der Kienruß war in früherer Zeit ein Mittel zum Schwärzen. Er diente als schwarzer Farbstoff für Buch-, Stein- und Kupferdruckfarben, mit Schweineschmalz vermischt als Schuhwichseund als Farbzusatz bei Leimfarben. Weil er auch als Grundstoff zum Abdichtungsmaterial von Schiffsrümpfen diente, waren Hauptabnehmer der deutschen, insbesondere der thüringischen Kienrußbrenner Großbritannien und die Niederlande. Als Vorprodukt verarbeiteten die Teerschweler in Meilernharzreiche Nadelhölzer. Das Holz wurde unter schwacher Luftzufuhr schwelend verbrannt und der Rauch in die kegelartige Rußkammer geleitet, wo sich der Ruß an den Wänden aus Metall, Leinen oder Wollstoff absetzte. Das verkohlte Holz wurde als Holzkohleverkauft."

Es gibt mehrere Ort Rußhütte,deren Name genau so entstanden ist: Rußhütte im Saarland; Rußhütte bei Sulzbach (Oberpfalz); Rußhütte bei Münchberg (Oberfranken).

Literatur-Angabe: *H. Kühnert
Über die Rußhütte zur Schmalenbuche, in: Rudolstädter Heimathefte 12, 1966, S. 203-206