Luftbildaufnahme von Schmalkalden
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Landkreis Schmalkalden-Meiningen Schmalkalden

22. April 2015, 10:32 Uhr

Schmalkalden liegt zwischen der Rhön und dem Thüringer Wald mit dem bekannten Rennsteig. Die Stadt erfur ihre erste urkundliche Erwähnung als "villa Smalcalta" im Jahre 874. Über 600 Jahre lang gehörte Schmalkalden rechtlich zu Hessen.

Die Stadtkirche St. Georg gehört zu den schönsten spätgotischen Hallenkirchen Thüringens. Martin Luther predigte hier 1537 zur bedeutendsten Tagung des Schmalkaldischen Bundes, der Vereinigung protestantischer Fürsten. Die Innenstadt mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern ist ebenso sehenswert wie das im Original aus dem 16. Jahrhundert stammden Schloss Wilhelmsburg.

Historische Belege des Ortes

  • 1057 Smalekaldun (Reg. Thur. I, 55 nr. 247)
  • 1246 apud Smalkaldin (Urkb. d. Erf. St. I, nr. 281)
  • 1272 Smalkaldin (Hennebg. Urkb. I, 28 nr. 39)
  • ab 1315 in den Formen Smalkalden, Smalkhalden, Schmalkalden (Hennebg. Urkb. I-IV, Reg. Wangenheim, Urkb. Wasungen, Urkb. Kaufungen II, Urkb. Salzungen, Qu. Rechtsgesch. Eschwege, grimm, Weisthümer III)
  • 1537 Schmalkalden (Urkb. Frauensee 409, nr. 510)

Der Ort hat seinen Namen vom Fluss Schmalkalde. Grundlage des Flusses war zunächst ein Ansatz aus Kalda "kalt" + -aha "Wasser, Fluss", also "der kalte Fluss" (noch heute heißt der Oberlauf das Kalte Wasser; nach L. Hertel, Hydrographie, 1902, S. 223). Nach Ausweis der historischen Belege erhielt der Flussname schon früh den Zusatz Smal "schmal", so dass ein "schmaler, kalter Fluss" zugrunde liegt.

Belege für diesen Flussnamen (nach Sperber):

  • 1039 super fluviolum Smalachaldon (Reg. Thur. I, 153 nr. 729)
  • 1216 super fluviolum Smalachanden (ebd. II, 305 nr. 1667)
  • 1330 ubi oritur aqua, que dicitur Smalkalde (Hennebg Urkb. V, 74 nr. 128)
  • 1352 da daz waszer entspringit, dy Smalkalden genant (ebd. III, 48 nr. 73)
  • 1376 bie de Smalkalden (ebd. 90 nr. 132)
  • 1425 an der Smalkalden (ebd. VI, 156 nr. 207)

Literatur-Angabe: Deutsches Ortsnamenbuch, hrsg. von M. Niemeyer, Berlin-Boston 2012, S. 564.
R. Sperber, Die Nebenflüsse von Werra und Fulda bis zum Zusammenfluß (= Hydronymia Germaniae A 5), Wiesbaden 1966, S. 94.
H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 227.