Kreis Saalfeld-Rudolstadt Leibis

Das alte Dorf Leibis existiert seit einigen Jahren nicht mehr: Es liegt auf dem Grund des Stausees der gleichnamigen Talsperre, die von 2002 bis 2005 im Thüringer Wald gebaut wurde. Die Bewohner wurden in ein "Neu-Leibis" bei Unterweißbach umgesiedelt.

Historische Belege für den Namen (aus Schindhelm, Die Ortsnamen des Sonneberger Landes):

Leibis, Dorf 9 km nnö. N. zu -/Unterweißbach - 1386 die Lubiß Schultes 2 UB 42; 1414 biß an die lubis Schultes 2 UB 54; ca. 1450 vor dem lubißschen AR Cop. 55, 84b; 1452 vor dem Luwissen AR Cop. 54, 247, 1465 vor der Lubisch AR Ezreg. Sw.; 1490 vom Luebiß AR Waldstr. 3 b; 1492 die Lewiß AR Reg. Weide; 1518/19 vor der Leubischs AR ARechn. Sw.; 1529 zu der Leupicz AM Ezb. Sa. 161a; (1478) K 1626 Leibis AR Zinsurk. Sw.; 1713 Leibis AR ARechn. Sw.; 1790 Leipitz, Leipiz, Leibis Rud. Wochbl.; mda. da'laebs(d).

Ein slavischer Ortsname, am ehesten zu einer Grundform *Ljubiš (Ljubisch). Grundlage ist ein slavischer Vorname Ljubš oder Ljubiš (-š- = -sch-), hinzugetreten ist - kaum noch erkennbar - ein -j-Element. Zusammen genommen bedeutet das so viel wie "Dorf, Siedlung des Ljub(i)š)".

Grundlage des Vornamens ist die gut bezeugte slavische Wortgruppe ljuby "lieb, geliebt, wert, teuer’, vgl. russ. ljubit´ "lieben". Der Vorname selbst erscheint in vielen slavischen Sprachen als Liběš, Lubiesz, L´ubiš und ist auch enthalten in Leups bei Pegnitz (Nordostbayern), Lübesse bei Schwerin, Libouš in Tschechien u.a.

Literatur * E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 2, Bautzen 1987, S. 115.

* W. Schindhelm, Die Ortsnamen des Sonneberger Landes, Rudolstadt u. a. 1998, S. 46.