Kyffhäuserkreis Oldisleben

Die Gemeinde Oldisleben liegt am Fluss Unstrut im Kyffhäuserkreis. Im Ort leben rund 2.200 Einwohner. Besondere Bauwerke sind die St.-Johannis-Kirche, die Klostermühle und die Zuckermühle.

Historische Belege:

(Kopie nach 1088) Haldeslebe (Walther, Namenkundliche Beiträge S. 270)
1124 (Kopie) Aldessleve (Walther, Namenkundliche Beiträge S. 270)
1133 (Kopie) Archipresbiter, parrochiarius presbiter, Aldesleve (Bathe S. 150)
1147 Oldisleiben(Lex S. 55)
1147 in Oldesleiben (Mainzer Urkundenbuch II Nr. 98 S. 191)
1147 (Kopie) abbas Aldesleybensis (Mainzer Urkundenbuch II Nr. 99 S. 193)
1148 (Kopie) aecclesia de Aldesleve (Bathe S. 150)
1155 de Aldesleue (Mainzer Urkundenbuch II Nr. 204 S. 372)
1169 (Kopie) in Oldeslebenn (Mainzer Urkundenbuch II Nr. 314 S. 538)
1184 Oldisleiben(Mainzer Urkundenbuch II Nr. 464 S. 758)
1190 Cunr. abb. de Oldesleiben (Bathe S. 150)
1255 Heinr. plebanus in Oldesleiben  (Bathe S. 150)
1264 Th. et B. de Oldeleibisin  (Bathe S. 150)
1282 .. monasterio in Oldisleibin (Bathe S. 150)
1345 in claustro Oldisleyben (Bathe S. 150)
(zum Jahr 1064) (um 1350) in Oldisleyben, Variante: Oldisleben (MGH in us. schol. 42 S. 752)
1367 Oldesleybyn (Bathe S. 150)
1487Oldislowben (Lex S. 150)
vor 1530 Oldersleuben (Bathe S. 150)

Zur Bedeutung:

Oldisleben ist einer der zahlreichen -leben-Orte, die es vor allem in Thüringen und in Sachsen-Anhalt gibt. Zu dieser Endung s. die ausführlichere Erklärung unter: http://www.mdr.de/mdr-thueringen/sendungen/hintergrund_leben100.html.

In diesen Ortsnamen bedeutet -leben, niederdeutsch -leve so viel wie "Besitz, Eigentum, Nachlass, Erbe". Im ersten Teil steht immer ein Personenname. Im Fall von Oldisleben ist dieses aufgrund der alten Belege, die zunächst Ald-enthalten, ein Personenname Ald- (den ersten Beleg Haldeslebe darf man kaum belasten). Erst später wechselt der Vokal im Anlaut allmählich zu O-, so dass Oldesleben, Oldisleben entwickelt wird. Demnach bedeutet der Ortsname so viel wie "Besitz, Eigentum des Ald“.

Literatur: M. Bathe, Die Ortsnamen auf -leben, Manuskript, ohne Ort, ohne Jahr, S. 150.

B. Lex, Ortsnamen der ‘Thüringischen Landeschronik’ (Codex Gothanus Chart. B 180), Mag.-Arbeit Jena 2001 (s. Internet), S. 55.

H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 270.