Luftbildaufnahme von Rotheshütte
Bildrechte: GDI-Th, Freistaat Thueringen, TLVermGeo

Landkreis Nordhausen Rothesütte

21. April 2015, 12:19 Uhr

Das im Südharz gelegene Rothesütte ist ein Ortsteil der Stadt Ellrich und die nördlichste Ortschaft Thüringens. Der Name bezieht sich vermutlich auf rote Mineralien, die in der Nähe vorkommen.

Der Ort ist erst in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden und 1994 in die Stadt Ellrich eingemeindet worden. Kurios: Der erste Pfarrer, der bisherige Lehrer Paul Christian Hesse, wurde wegen verschiedener Ausschweifungen 1736 seines Amtes enthoben.

Im ersten Teil des Namens "Rothesütte" steckt die Bezeichnung für "rot", wahrscheinlich bezogen auf rote Mineralien, die in der Nähe vorkommen. In der Erklärung des zweiten Teils des Namens kann man E. Jacobs folgen:

Niederdeutsch heißt "sie" oder "side" niedrig, und in mittelalterlichen Urkungen ist die Zusammenstellung "bogest und sidest" - vom Gericht gebraucht - ganz üblich; daraus bildete sich nun auch Siedniß und verkürzt Suthnisse, Suthniß - Senkung, Grund, Thal. Sütte (früher geschrieben "Sutte") oder Sitte scheint gleich Suthniß zu sein. Dem entspricht auch die Natur der mehrfach im Harz so bezeichneten Örtlichkeiten.

E. Jacobs, Zeitschrift des Harz-Vereins 3, 1871

Historische Belege:

  • 1679 Rothe Sitte, Rothe Sütte (E. Jacobs, Zeitschrift des Harz-Vereins 3, 1871, S. 348)
  • 1682 nun die rothe Sitte genannt (ebd.)
  • 1706 über die Rothesütte  (ebd., S. 349)
  • 1723 von der Glase Hutten bey der Rothen Sitten (F. Tenner, Zeitschrift des Harz-Vereins 58, 1925, S. 16)
  • 1818 Rothesütte (J.G.H. Hassel, Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon, Bd. 2, Weimar 1818, S. 402)        

Literatur-Angaben: E. Jacobs, Zeitschrift des Harz-Vereins,
Bd. 3, 1871.