Weimarer Land Krakendorf

Krakendorf ist ein Ortsteil von Blankenhain im Weimarer Land. Auf dem Dorfanger steht eine markante kleine Dorfkirche.

Historische Belege:

Bei der Zuordnung der historischen Belege ist Vorsicht geboten, weil es eine Wüstung Krakendorf in der Nähe bei Weimar gegeben hat.

  • 1217: in Crakendorf (UB Pforte I, Nr. 83, S. 109)
  • 1217: in Crakenorph (UB Pforte I, Nr. LXX, S. 547)
  • 1307: Crakendorf (UB Erfurter Stifter I, Nr. 904)
  • (um 1320): Krakendorf (LHA)
  • 1346: Crakindorf (LHA)
  • 1347: zu Crackendorf (Reg. Geschlecht Salza, Nr. 225, S. 150)
  • 1356: zu Krackendorff (Reitzenstein, Orlamünde, S. 178)
  • 1362: Kratendorf (wohl = Krakendorf) (Erfurter Vogteizinsbuch, S. 7)
  • 1362: Nicol de Cracendorf (Erfurter Vogteizinsbuch, S. 10)
  • 1378: Krakindorf (Registrum dominorum marchionum Missnensium, S. 69)
  • 1796: Crakendorf, Crackendorf (Bube 52, 91)

Man ist sich in der Deutung dieses Ortsnamens einig und geht von einem deutsch-slavischen Ortsnamen aus. Im zweiten Teil, dem Grundwort, ist deutlich hochdeutsch-dorf zu erkennen. Der erste Teil hat nichts mit deutsch Krakezu tun - obwohl das so aussieht - (dieses Wort ist erst im 18. Jahrhundert, wahrscheinlich aus dem Norwegischen, entlehnt worden), sondern enthält einen slavischen Personennamen Krak. Dieser ist aus krakati "krächzen" oder krak "Rabe" gewonnen worden.

Andere Deutungen wie die von Werneburg (zu deutsch Krähe) oder H. Kaufmann (zu einem deutschen Vornamen Krak) sind abzulehnen.

Literatur-Angaben: * W. Fuhrmann: Die Ortsnamen des Stadt- und Landkreises Weimar, Diss. Leipzig 1962, S. 42.

* H. Kaufmann: Untersuchungen zu altdeutschen Rufnamen, München 1965, S. 243.

* A. Werneburg: Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 99.