Grimmethal

Grimmenthal

1498 im Grimmenthal (Spangenberg, Henneberg. Chronica S. 246)
1498 (Nachricht von 1677) Grinthal
1499 Grimmenthal
1514 Grymtal

Im Grundwort des Ortsnamens steht zweifellos hochdeutsch -tal.Der erste Teil gehört zur Gruppe um althochdeutsch grim, grimi "wütend, hart, grausam, schrecklich, furchtbar, heftig, stark", grimman „wüten, wütend, zornig sein", altniederdeutsch altniederdeutsch grim „grimmig, zornig, böse“, grimman"wüten, rasen". Im Litauischen, Slavischen und anderen verwandten Sprachen bedeutet es auch "mit Gepolter fallen", "dröhnen, donnern", "poltern", im Slavischen gehört auch das Wort für "Donner" dazu.

Wahrscheinlich geht die Form Grimment(h)alauf eine ursprüngliche Grimmend(es) Tal zurück, etwa im Sinne von "schreckliches, wütendes, böses Tal", wobei diese Namengebung wohl am ehesten auf die gefährlichen Hochwasser Bezug genommen hat. Man vergleiche die ähnliche Deutung für die Ortsnamen Ober- und Untermaßfeld.

Eine ähnliche Deutung wird für den Ortsnamen Grimmenstein in Niederösterreich vorgeschlagen: "Burg am Felsen, der Furcht einflößt" (E. Schuster, Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen, T. 2, Wien 1990, S. 158).

Literaturangaben: * E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 167 und 1568.
* W.-A. Frhr. v. Reitzenstein, Lexikon bayerischer Ortsnamen, 2. Aufl., München 1991, S. 247.
* R. Sperber, Das Flußgebiet des Mains, Wiesbaden 1970 (= Hydronymia Germaniae A 7), S. 110f.
* H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 299.

* G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 51.