Kreis Weimarer Land Flurstedt

Flurstedt im Kreis Weimarer Land ist nicht so leicht zu deuten. Wahrscheinlich weist der Name auf eine Siedlung in flacher Lage hin.

Historische Belege Flurstedt

  • 1052 Flogerstette  (MGH DH III Nr. 301)
  • 1052 Flogirsiete; zu lesen als Flogirstete (Dobenecker I Nr. 800 S. 167)
  • 1063 Flogerstete (Mainzer UB. I Nr. 306 S. 196)
  • 1123 (Kopie) in Flogerstet (Mainzer UB. I Nr. 508 S. 409)
  • 1197 in Florstete (Mainzer UB. II Nr. 683 S. 1118)
  • 1221 in Flurstedt (Reitzenstein S. 76)
  • 1242 de Vlorstete (UB Pforte I Nr. 117 S. 142)
  • 1246 Albertus de Flurstete (Historia Gothana, Suppl. II S. 41)
  • 1247 de Flurstete (Tentzel, Suppl. Hist. II S. 41)
  • 1249 Vlorstete (Werneburg, S. 49)
  • 1250 Vlorsted (Dobenecker III Nr. 1849 S. 295)
  • 1255 Vlorstede (Rein, Thuringia Sacra II S. 144)
  • 1256 Vlorstete (Dobenecker III Nr. 2474 S. 391)
  • 1258 in Fluherstadt (Dobenecker III Nr. 2666 S. 420)
  • 1262 de Vlorstete (ZVThürGA 20 S. 71)
  • 1269 de Florstete (UB Stadt Erfurt I Nr. 228 S. 144)
  • 1269 de Vlorstete (UB Stadt Erfurt I Nr. 230 S. 146)
  • 1272 de Florstete (UB Stadt Erfurt I Nr. 252 S. 159)
  • 1277 in Vlurstete (Rein, Thuringia Sacra II Nr. 136 S. 172)
  • 1286 de Flurstete (UB Stadt Erfurt I Nr. 364 S. 238)
  • 1287 Vlurstete (Dobenecker IV Nr. 2831 S. 403)
  • 1796 Fluhrstedt (Bube 115)
  • 1848 Fluhrstedt (Huhn 2,298)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Der Ortsname ist bisher kaum behandelt worden. Die einzige Deutung, auf die man vertrauen kann, stammt von H. Walther. Neben -stet- "Stätte, Siedlungsstelle" enthält der Ortsname seiner Ansicht nach ein Wort, das wie folgt bezeugt ist: mittelhochdeutsch vlage,altnordisch flō, altenglisch flōh "dünne Erdschicht, Lage, Fliese", hochdeutsch auch "Fels" (wahrscheinlich bezogen auf eine Felsplatte), hier offenbar mit einem Plural (Mehrzahlform) auf -r-, etwa wie in Kind - Kinder, Kalb - Kälber.

Das würde bedeuten, dass die Namengebung sich auf die flache Lage der Siedlung bezogen hat. Auffällig ist, dass sich bisher noch keine Vergleichsnamen haben finden lassen. Daher bleibt die Deutung doch etwas unsicher.

Literatur H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 277.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 05. Dezember 2019 | 11:10 Uhr