Altenburger Land Frohnsdorf

Hier hat jemand einen "Herrendienst" erwiesen. Und das auf eine gute und nützliche Art, liest Professor Jürgen Udolph aus dem Namen.

Historische Belege:

  • 1336 Frunoldisdorf (BV Abg. 408, 515)
  • 1371 Fromelsdorf (Kran. 9; hierzu?)
  • 1445 Fromestorf (A Matr. Abg. [Löbe GKS 1, 220])
  • 1457 Frohnßdorff(König, Adels-Historie I S. 248)
  • 1459 Fromßdorff(König, Adels-Historie I S. 248)
  • 1461 (Mansberg, I S. 384f.)
  • 1464 zcu Fromstorff (Wagner Coll. XVII S. 116)
  • 1486 Framstorf (LhfDr. /B 58)
  • 1497 Fronßdurff (EZB Schö. 3)
  • 1528 gen Fromstorff (Vis. 231)
  • 1534 Frombsdorff (UB Schönbg. VII/1,8)
  • 1548 Fromsdorff (AEB Abg.)
  • 1609 Fromsdorf (Karte Abg.)
  • 1753 Frohnsdorff (Atlas Abg. 41)
  • 1791 Fromsdorf, oder Fronsdorf (OV 147)
  • 1796 Frohnsdorf (Bube 9)
  • 1848 Frohnsdorf (Huhn 2,417f)

Die Überlieferung des Ortsnamens gibt zu erkennen, dass im zweiten Teil hochdeutsch -dorf stand und immer noch steht. Der erste Teil ist nicht so klar zu erkennen: die Belege zeigen Frunold-, Fromels-, Fromes-, Frohns-, Fromß- und ähnliche Bildungen. Klar ist jedoch, dass ein männlicher Vorname enthalten sein muss; das kann man zweifelsfrei in der Fuge vor ‑dorf an dem -is-, -s- erkennen.

Bei der Suche nach diesem kommt man recht sicher zu einem Ansatz Frumold, den auch die Verfasser des Historischen Ortsnamenbuchs von Sachsen vorschlagen. Dieser Vorname ist seit dem 8. Jahrhundert gut bezeugt und ist aus den Namenstämmen  Fruma- und Wald zusammengesetzt. Das Erstglied gehört zu althochdeutsch fruma Nutzen, Vorteil, Heil, das Gute, das Nützliche’, das wir heute nur noch in dem weiterentwickelten Adjektiv fromm kennen. Im Zweitglied steht das althochdeutsche Wort waltan ‘herrschen, Macht haben’, das sich in neuhochdeutschem walten und Gewalt fortsetzt.

Wir haben als das "Dorf eines Frumwald" vor uns. Später drang mittelhochdeutsch vrōn(e)"Herrendienst", das wir noch aus der Fronarbeit kennen, in den Ortsnamen ein.

Literaturangaben: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Bd. 1, Berlin 2001, S. 281.