Landkreis Gotha Goldbach - Gemeinde Nesseltal

Goldbach gehört zur Landgemeinde Nesseltal im Landkreis Gotha. Mit dem Edelmetall Gold hat der Name in dieser Region allerdings nichts zu tun.

Den Ortsnamen hat Ch. Riese ausführlich behandelt. Aus seiner Arbeit stammen auch die meisten der folgenden Belege.

  • 780-802 (Kopie 12. Jh.) Goltbeche (UB Fulda, 471, 485, K. um 1160)
  • 1121 de Goltbeche (Mainzer UB. I Nr. 493 S. 396)
  • 1124 de Goltbeich (Mainzer UB. I Nr. 525 S. 431)
  • 1137 (Kopie um 1160) Cristani de Goltbeche (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 86)
  • 1196 in villa, que Goldbach dicitur (Codex diplomaticus Saxoniae I A III Nr. 2 S. 2)
  • 1249 Cristianus Goldbach (UB. Erfurter Stifter I S. 168)
  • 1262 in Goltpach (Historia Gothana I S. 67)
  • 1269 Helwicus Marscalcus de Goltbach (UB Erfurt 228)
  • 1278 Kristanum de Goltpach (Reg. Wang., 53, 46)
  • 1295 Chirstanus dictus de Goltbach (UB Erfurt 446, 306)
  • 1300 Cristanus de Goltbach (UB EF St., 793, 449, Or., Gotha)
  • 1349 Heinrich von Goltbach (Reg. Wang., 100, 96, Or.)
  • 1378 ut Goltbach (Hdschr. B: Goltpach ) (RDMM, VIIIa, 5, 19)
  • 1390 Wetige von Goltbach (3x) (Stadtbuch Weimar, 152, 37, Weimar, Hand B)
  • 1402 von Goltpach (Stadtbuch Weimar, 615, 137, Weimar, Hand C)
  • 1462 Goltpach (3x) (Stadtrecht Gotha, 36, 252, Or., Gotha)
  • vor 1506 Goltpach (Mainzer SubsReg., 1491, 170, Hdschr. W/R)
  • 1574 Goldbach (Stadtrecht Gotha, 79, 313, Or.)
  • 1601 Goldtbach (Stadtrecht Gotha, 88, 341, Abschr. 17. Jh., Coburg)
  • 1716 Goldbach (Tentzel Hist. Goth., Sec. II, Karte, 1017)
  • 1756 Goldbach (Postlex., 458)
  • 1873 Goldbach (OV Prov. Sachsen, 66)

Die verschiedenen Deutungsvorschläge hat Ch. Riese ausgewertet. Schon E. Förstemann wies darauf hin, dass Gold in Ortsnamen selten auf Goldvorkommen hinweist, sondern eher auf die goldgelbe Farbe einer Örtlichkeit oder den Grund oder die sandigen Ufer eines Flusses. Goldbergbau ist in Thüringen zwar nachgewiesen, jedoch nicht im Gebiet um Goldbach, sondern im weiter südlich gelegenen Bergland.

Bleibt noch die Frage, auf welchen Bach sind die Namengebung bezieht, denn der Ort Goldbach muss seinen Namen ja von einem der Flüsse und Bäche haben, die Goldbach berühren. Wahrscheinlich spielt hier der Goldberg, an dessen Hang Goldbach liegt, eine entscheidende Rolle, indem der Boden des Goldberges zu mindestens an einigen Stellen helle, gelbe Böden besitzt. Goldbach dürfte dann ein Bach geheißen haben, der den Goldberg zur Leina hin entwässert.

Literatur-Angaben: E. Förstemann, Ortsnamen, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, Teil 1, Nachdruck Hildesheim usw. 1983, Sp. 1078f.

Ch. Riese, Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha, Hamburg 2010, S. 84f.

H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 260.Gera, Greiz 1982, S. 57.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 28. Mai 2020 | 11:50 Uhr