Ortsteil von Jena Isserstedt

Isserstedt ist ein Stadtteil von Jena. Das Ortsgebiet liegt auf den fruchtbaren Höhen der Ilm-Saale-Platte.

Historische Belege:

  • (780-802) (Kopie 12. Jh.): in Isherestat (UB Fulda Nr. 457)
  • 1174: Hirshirstee (Dobenecker II, Nr. 493, S. 93)
  • 1182: Burchardus de Isscerstede (CDS I 2, Nr. 466, S. 324)
  • 1183: Yscerstete (CDS I A 2, Nr. 472, S. 328)
  • 1197: Hischirstide (Dobenecker II, Nr. 1041, S. 199)
  • 1200: Ischirstete (Dobenecker II, Nr. 1186, S. 221)
  • 1223-1224: Hiskirstethe (Dobenecker II, Nr. 2123, S. 381)
  • 1236: Ischerstete (Dobenecker III, Nr. 640, S. 113)
  • 1237: de Ischerstede (Dobenecker III, Nr. 677, S. 118)
  • 1246: Ysscherstete (Dobenecker III, Nr. 1361, S. 220)
  • 1249: Iskerstete (Dobenecker III, Nr. 1732, S. 277)
  • 1263: Iskirsted (Dobenecker III, Nr. 3094, S. 485)
  • 1272: Iskerstete (Dobenecker IV, Nr. 728, S. 106)
  • 1282: Yschirstete (Dobenecker IV, Nr. 2084, S. 299)
  • 1283: Yscherstete (Dobenecker IV, Nr. 2237, S. 320)

Klar ist, dass im zweiten Teil des Ortsnames -stede/-stete enthalten ist, in der ältesten Urkunde verhochdeutscht zu -stat. Sicher ist auch, dass im ersten Teil ein Vorname im Genitiv Singular steht. Unsicherer ist, ob es der germanisch-altdeutsche Vorname Is-heri oder Is-geri ist.

H. Walther fällt keine Entscheidung, aber der älteste Beleg und auch das Vorkommen in Ortsnamen (s. Förstemann, Personennamen Sp. 971f.) spricht eher für Is-heri. Dieser enthält das "Eisen"-Wort is und das germanische Element *harja- (althochdeutsch hari, heri) "Kriegerschar, Heer".

Somit darf man von einer Siedlung, Siedlungsstelle eines Isheri ausgehen.

Literatur-Angaben: E. Förstemann: "Altdeutsches Namenbuch", Bd. 1: Personennamen, 2. Aufl., Bonn 1900, Sp. 971f.

E. Förstemann: "Altdeutsches Namenbuch", Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, l. Hälfte, Bonn 1913, Sp. 1598.

H. Rosenkranz: "Ortsnamen des Bezirkes Gera", Greiz 1982, S. 16.

H. Walther: "Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts", Berlin 1971, S. 273.