Landkreis Saale-Orla-Kreis Juchhöh - Ortsteil von Hischberg im Saale-Orla-Kreis

Jubelrufe haben in Juchhöh eher nicht zur Namensfindung beigetragen - es war eher der Berg-Rücken. Namenforscher Professor Jürgen Udolph ist auf Spurensuche gegangen.

Juchhöh Ortsteil von Venzka (Ortsteil von Hirschberg/Saale im Saale-Orla-Kreis). Es ist an der B2 der letzte Ort vor der Grenze nach Bayern.

Historische Belege

• 1870 Juchhöh, im Volksmund Juchhé, Juche (Brückner, S. 819)
• 1873 Juchhöh (Urmeßtischblatt Gefell)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Eine junge Siedlung, laut Brückner standen hier 1870 lediglich vier Häuser. Er schreibt weiter: "Den Namen des Ortes will die spielende Sage von dem Jubelrufe Juchhé herleiten, den die Fuhrleute ausstießen, wenn sie das hohe Joch des Berges erreicht hatten."

Umstritten ist, ob sich der Name von dem Jubelruf oder von der Tatsache ableitet, dass er auf dem hohen Joch des Berges liegt.

T. Hecklau hat sich ausführlich mit dem Namen beschäftigt; es empfiehlt sich, seiner Deutung zu folgen. Unter anderem schreibt er: Es handelt sich um ein Kompositum mit dem Grundwort mittelhochdeutsch hœhe 'Höhe' bzw. neuhochdeutsch Höhe, was an der weiblichen Mundartform deutlich wird. Das Bestimmungswort ist auf mittelhochdeutsch joh, joch 'Joch; Bergrücken zwischen zwei höheren Bergspitzen' zurückzuführen und bezieht sich auf die Form eines Joches (Gestell auf dem Hals von Zugtieren, das sie mit dem Pflug oder dem Wagen verbindet).

Dem Ortsnamen liegt ein älterer Flur in der Grundform  *Jochhœhe zugrunde. Der Blick auf die Karte zeigt, dass der über Juchhöh liegende Eibaberg einen Doppelgipfel mit 635,3m und 615,9m Höhe aufweist. Diese Form ist von den nächsten größeren Orten Dobareuth, Mödlareuth und Gefell aus gut zu erkennen. Dort wird der Berg den Namen erhalten haben, der auf die kleine Ansiedlung an dessen Rücken übergegangen ist.

Literatur T. Hecklau, Die Ortsnamen des Kreises Schleiz in den Grenzen von 1989, Mag.-Arbeit Leipzig 2008, S. 59-60.