Saale-Holzland-Kreis Naschhausen

Naschhausen gibt es in Thüringen mehrmals. So ist es ein Ortsteil der Gemeinde Dornburg-Camburg im Saale-Holzland-Kreis, ein Ortsteil von Orlamünde und ein früherer Ortsteil von Altenburg.

Historische Belege Naschhausen Ortsteil der Gemeinde Dornburg-Camburg im Saale-Holzland-Kreis:

  • 1378 Naßhusin; Naschusin (RDMM, S. 105, 109)
  • 1449 (Urkunden Eberstein, S. 284)
  • 1466 (Urkunden Eberstein, S. 285)
  • 1796 Naschhausen (Bube 115)
  • 1848 Naschhausen (Huhn 4,553)

Historische Belege Naschhausen Ortsteil von Orlamünde:

  • 1450 von Naschehusen under Orlamünde (Urkunden Stadt Kahla I Nr. 35)
  • 1455 Nasshausen ((Reitzenstein, Regesten Orlamünde S. 231)
  • 1493 Naschausen (Deutsche Herold 4/1873, S. 59)
  • 1848 Naschhausen (Huhn 4,553)
  • 1870 Naschhausen (StaBur 31)

Historische Belege Naschhausen als früherer Ortsteil von Altenburg (seit 1548 Unterm Schloss genannt, heute im Stadtgebiet aufgegangen):

  • 1268 (Kopie um 1709) Nashusen (sculteltus de) (UBA Nr. 211)
  • 1275 (Fälschung 1307) Nashusen (UBA Nr. 240)
  • 1289 di stat zu Nashusen (UBA Nr. 329)
  • 1290 Naschhusen (UBA Nr. 339)
  • (1301) (Fälschung nach 1307) Naushusvn (UBA Nr. 431 S. 351)
  • 1306 ad Nashusen (UBA Nr. 453 S. 369)
  • 1307 in Nashusen (UBA Nr. 456)
  • (1310) (Kopie 1682) Naschusen (UBA Nr. 469)
  • 1344 in Naszhusen (UBA Nr. 615)
  • 1350 zcu Nazhusen (UBA Nr. 640)
  • (um 1350) Naschhausen, Nashusen, Naszhusen (Lehnbuch Friedrichs)
  • 1352 zu Nashusen  (Cop. 25, 55, 78 (? C.R.)
  • 1420 czu Nashusin (UBA Nr. II (3.1.)
  • 1429 zcu Naschhußen [Osterl. Mitt. V, 79] = U12  Georgenstift Abg.
  • 1548 Naschhausen AEB Abg.

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Klar ist, dass im zweiten hochdeutsch -hausen "bei den Häusern", früher -husen, -husin, steht. Aber der erste Teil ist aufgrund der wenigen Belege nur schwer zu bestimmen. Hier helfen Deutungen der übrigen Naschhausen-Orte Thüringens, die wesentlich besser und früher und den Quellen erwähnt worden sind und die auch schon etymologisch untersucht worden sind. Das gilt vor allem für Naschhausen im Altenburger Land, das im Historischen Ortsnamenbuch von Sachsen behandelt wurde. Die dort gegebene Deutung kann auf unser Naschhausen übertragen werden: Zu mhd. naa "nass", spätere Eindeutschung von mittelhochdeutsch naschen "Leckerbissen genießen". Ursprünglich also "Siedlung im nassen Gelände". Diese Deutung gilt auch für Naschhausen, Ortsteil von Orlamünde, und Naschhausen,im Stadtgebiet von Altenburg aufgegangene Siedlung.

Literatur-Angaben: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Bd. 2, Berlin 2001, S. 72

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 03. Mai 2018 | 11:10 Uhr