Saale-Holzland-Kreis Nautschütz

Nautschütz - mit seinen Ortsteilen Böhlitz, Pratschütz und Zschorgula - ist ein Ortsteil der Stadt Schkölen im Saale-Holzland-Kreis.

Historische Belege zumeist nach E. Eichler und H. Walther:

  • 1378: Nucschicz (RDM 150)
  • 1439: Nutschicz (U d Schenken v. Tautenberg)
  • 1458: Nutschitz (LSR Wf. 332b)
  • 1465: Nutzschitz (Wiessner, Naumburg I, 1, S. 602)
  • 1477: Nautschüz (Originalschreibung?) (Mansberg, Osterland, S. 44)
  • 1479: NFsiz (Avemann, Kirchberg UB, Nr. 60, S. 169)
  • 1501: Nutzschitz (TSR Wf.)
  • 1551: Nauschitz(AEG Pforte 2, 459)
  • um 1750: Nautzschütz (SAtlas Wf.)
  • 1819: Naud-, Nautschütz (Postlex. 6, 720)

Es ist zweifellos ein slavischer Name. Aber die genaue Bestimmung der Grundform ist schwierig, weil die historischen Belege erst recht spät einsetzen. Es gibt wohl einige Namenparallelen in Böhmen, die Nučice lauten. In der Endung dürfte mit slav. -ici zu rechnen sein, was so viel bedeutet wie "die Siedlung der Leute des Soundso". Der zugrunde liegende Personenname müsste dann Nuk- o.ä. gelautet haben und kann zu einer slavischen Basis um obersorbisch nukać, niedersorbisch nukaś, tschech. noukati "aufmuntern, nötigen" gestellt werden. Allerdings ist auch eine Grundform *Vnučici möglich, da ein slavischer Anlaut Vnu- von deutschen Sprechern recht schnell zu Nu- verändert worden sein dürfte. Wenn *Vnučici zugrunde liegt, gibt es einen guten Anschluss an sorbisch vnuk "Enkel". Eine Entscheidung kann kaum getroffen werden.

Literatur-Angaben: E. Eichler: "Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße", T. 3, Bautzen 1993, S. 10.

E. Eichler, H. Walther: "Untersuchungen zur Ortsnamenkunde und Sprach- und Siedlungsgeschichte des Gebietes zwischen Mittlerer Saale und Weisser Elster", Berlin 1984, S. 230.