Saale-Holzland-Kreis Renthendorf

Renthendorf im Südosten des Saale-Holzland-Kreises ist bekannt für seine Gedenkstätte, die an das Wirken des Zoologen Alfred Edmund Brehm und seines als "Vogelpastor" bekanntgewordenen Vaters Christian Ludwig Brehm erinnert. Letzterer gilt als einer der wichtigsten Vogelkundler seiner Zeit. Er legte eine 9.000 Exemplare umfassende Sammlung präparierter Vögel an. Außerdem schrieb er ein Standardwerk über die Präparation. Hier erfahren Sie mehr über die Bedeutung des Ortsnamens.

Der Ortsname besteht aus den Ortsteilen Oberrenthendorf und Unterrenthendorf; in den historischen Belegen ist nicht immer sicher erkennbar, welcher Ortsteil gerade gemeint ist.

Historische Belege:

• 1358: Reinbotendorf (Lehnbuch, S. 162 mit Anm. 18)
• 1394: Reynbottendorff (Reitzenstein, Regesten Orlamünde, S. 244; verfehlt Rosenkranz u.a.: Remptendorf)
• 1430: Rentendorff (nach Frommelt 2,213)
• 1796: Unter-Renthendorf (Bube 122)
• 1841: Unterrenthendorf (Frommelt 2,213)
• 1848: Ober-Reuthendorf [verdruckt für Renthendorf] (Huhn 5,480)
• 1879: Oberrenthendorf (Kronfeld 2,451)
• 1870: Unterrenthendorf (StaBur 31)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Die Entwicklung des Ortsnamens hat H. Rosenkranz umrissen: "Die Namensentwicklung ist unzweideutig Reinbotendorf - Renbotendorf - Remptendorf - Rentendorf gewesen. Die Form Remptendorf findet ihr Analogon [Entsprechung] zwischen Rudolstadt und Hof bei Saalburg".

Auch in der Deutung des Ortsnamens kann man H. Rosenkranz folgen. Er sieht in dem Ortsnamen den Personennamen Raginboto, ein seit dem 9. Jahrhundert gut bezeugter Name (Förstemann, Personennamen Sp. 1226). Er enthält german. ragin "Rat, Beschluss, Rat der Götter, Schicksal" und bod- "gebieten, befehlen".

Es liegt somit ein "Dorf eines Raginboto" vor.

Literatur-Angaben: E. Förstemann: "Altdeutsches Namenbuch", Bd. 1: Personennamen, Bonn 1900.

H. Rosenkranz: "Ortsnamen des Bezirkes Gera", Greiz 1982, S. 30.