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Landkreis Sömmerda Rettgenstedt

Rettgenstedt ist ein Ortsteil von Ostramondra im Landkreis Sömmerda.

Historische Belege:

um 800: (Kopie 12. Jh.) Ratingestat; in loco Ratingestete (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II, S. 151, 152)
876: (Kopie 10. Jh.) Ratingesstat (MGH DLdDt, Nr. 170, S. 240)
876: (Fälschung 11. Jh.) Ratingesstat, Variante Ratingestat (MGH DLdDt, Nr. 185, S. 270)
12. Jh.: (Kopie um 1160) In Ratingestete; Variante: Ratingestede (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), I, S. 312)
1264: in Redingesteyden (Dobenecker III, Nr. 3211, S. 504)
1267: Nenzmannus de Retingistete (UB DOB Thüringen, Nr. 208, S. 160)
1280: de Rettingestette (Historia Gothana, S. 238)
1282: Nencemannus de Retingestete (UB DOB Thüringen, Nr. 364, S. 308)
1287: Retingstede (Dobenecker IV, Nr. 2671, S. 381)
1304: Fridericus de Retingestet (Historia Gothana, S. 241)
1359: Retingistete (Werneburg, S. 53)
1506: Retingestat (Werneburg, S. 53)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Dieser Ortsname ist nicht so schwer zu erklären. Neben hochdeutsch -stat, auch -stet(t)e "Siedlungsstelle, Siedlung" enthält er einen alten Vornamen im Genitiv Singular, erkenntlich an dem -(e)s- in der Mitte des Namens. Es handelt sich um einen Vornamen Rating, der in althochdeutschen Quellen sehr gut belegt ist. In ihm liegt eine Ableitung mit dem Suffix -ing- von dt. Rat, Ratschlag, einem beliebten Vornamenelement früherer Zeiten, vor. Wir haben also die "Siedlung eines Rating" vor uns.

Literatur-Angaben: E. Förstemann, "Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen", 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 515.

H. Walther, "Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts", Berlin 1971, S. 282.

A. Werneburg, "Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens", Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 53.