Ilm-Kreis Rippersroda

Der erste Teil des Dorfnamens Rippersroda stammt von dem altdeutschen Wort "riki" für "reich". Der zweite Teil ist von der "Rode-Siedlung" abzuleiten.

Historische Belege:

  • 9. Jh. (Kopie 12. Jh.) Ricbrahtesrode (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 176)
  • 1360-1366 Ryprechtrode (Mötsch, Urbare S. 112)
  • 1369 Rippersrode(Originalschreibung?) (Mansberg III S. 134)
  • 1381 Ryprechterode(Codex diplomaticus Saxoniae I B I Nr. 23 S. 15)
  • 1429 Riprechte(R. Fischer)
  • 1500 Rippers(Mansberg III S. 167)
  • 1506 Rippersrode(Originalschreibung?) (Mansberg III S. 167)
  • 1506 Ripprecht(R. Fischer)
  • 1514 Riprechtsrode(Würdtwein, Thuringia S. 119)
  • Um 1544 Rippers(R. Fischer)
  • 1545 Ripers(R. Fischer)
  • 1557 Rippers, Ruppers (R. Fischer)
  • 1583 Rippers(R. Fischer)
  • 1591 Zum Rippers (R. Fischer)
  • Um 1850 Rippersrode(R. Fischer)

Die älteren Belege erleichtern die Deutung des Ortsnamens entscheidend. Demnach ist von einer "Rode-Siedlung" auszugehen, erkennbar an dem zweiten Teil –rode, der sich, für Thüringen typisch, später zu –roda entwickelt hat.

Für den ersten Teil ist der Beleg aus dem 9. Jh. Ricbrahtesrode entscheidend. Zugrunde liegt der altgermanische Name Rikbert,eine Verbindung aus niederdeutsch rīki "reich, mächtig, hoch" und beraht "glänzend, hell, berühmt". Es ist also die Rodung eines Rikbert.

Im weiteren Verlauf der Überlieferung hat sich der Name durch den Verlust von –rodean die sogenannten genitivischen Ortsnamen angeglichen, die daran zu erkennen sind, dass der zweite Teil –rode, -heim, -dorf u.ä. aus dem Namen verschwindet und nur der erste Teil übrig bleibt, dazu ausführlich G. Winkler, Genitivische Ortsnamen.

Im 19. Jh. taucht dann wieder das -rode auf – vielleicht bewahrt in der Mundart (diese Ansicht vertritt R. Fischer) und wird sogar zu heute amtlichen Form.

Literatur-Angaben: R. Fischer, Die Ortsnamen der Kreise Arnstadt und Ilmenau, Halle/Saale 1956, S. 57.

H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 308.

G. Winkler, Genitivische Ortsnamen in Ostmitteldeutschland und in angren¬zenden Gebieten, Berlin 2007, S. 163.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 29. November 2018 | 11:50 Uhr