Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Cumbach (bei Rudolstadt)

Der Ort Cumbach liegt am Fluss Cumbach und hat daher auch seinen Namen. Hier könnte man die Akte schließen. Aber unser Namensforscher schaut natürlich warum der Cumbach eigentlich Cumbach heißt.

Historische Belege:

  • 1327 Cumbach (Reitzenstein S. 142)
  • 1350 Kimbech (Lehnbuch S. 234)
  • 1404 Kunbech (Rechtsdenkmale, S. 221)
  • 1414 Kumbach (Reitzenstein S. 214)
  • 1417 Kumbich (Fischer-Elbracht)
  • 1422 Kumbach (Dipl. et script. I S. 467)
  • 1486/90 Kümbach (Fischer-Elbracht)
  • 1529 Kumbach (Fischer-Elbracht)
  • 1533 Combach (Fischer-Elbracht)
  • 1787 Cumbach (Fischer-Elbracht)
  • 1796 Cumbach (Bube 98)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Der Ortsname hat seinen Namen vom Fluss Cumbach, der von rechts in die Saale mündet. Eine Deutung des Namens haben Fischer-Elbracht vorgelegt. Sie schwanken ein wenig bei der Bestimmung des ersten Teil des Namens, erwägen zum einen eine Verbindung zu niederdeutsch kumm(e) „Wasserbehälter, Bodenvertiefung“, aber auch - wegen der gelegentlichen Schreibung Kimbach - einen Zusammenhang mit kine „Riss, Schlund“.

An Letzteres denkt auch H. Rosenkranz. In Anbetracht dessen, dass es einen  gleichnamigen Namen im Kreis Gotha gibt, den Ch. Riese ausführlich behandelt hat und der alt nur -u- enthält, kann man der ersten Variante folgen und den Gewässernamen mit althochdeutsch ahd. kumpf „Trinkgefäß“, kumpfil „Trog“, mittelniederdeutsch kum „ein rundes Gefäß, Behälter, Cisterne“, kumme „rundes, tiefes Gefäß, Schale, größeresWasserbehältnis“ verbinden. In diese Richtung gehen auch die Wörter mittelhochdeutsch kumpf, niederdeutsch kump „Napf, Gefäß, tiefe Schüssel“ und der rheinische Flurname (1517 bezeugt) die Kumme „ebene Flur mit leichter muldenartiger Vertiefung“. Man kann daher den Ortsnamen als ursprünglichen Gewässernamen  mit Ch. Riese als „Bach an/mit einer Trog- oder schalenartigen, runden Vertiefung“ ansehen. Er fügt hinzu: „Diese Deutung wird durch zwei Teiche, die direkt am Ort in einer Senke zwischen 337,4 m und 340, 9m liegen bestätigt.

Literatur-Angaben: R. Fischer und K. Elbracht, Die Ortsnamen des Kreises Rudolstadt, Halle 1959, S. 25.

Ch. Riese, Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha, Hamburg 2010, S. 48-50.

H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 19-20.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 29. Mai 2019 | 11:10 Uhr