Kyffhäuserkreis Rohnstedt / Großenehrich

Rohnstedt ist Ortsteil der Stadt Großenehrich und Teil der Verwaltungs­gemeinschaft Greußen. Es ist ein typisches Straßendorf und von allen Seiten mit Streuobstwiesen umgeben. Geprägt wird das Ortsbild von der Dorfkirche St. Gotthardt aus dem Jahre 1693.

Historische Belege:

  • 979 Ruohenstat
  • um 1250 Runstede
  • 1395 Runstete
  • 1411 Runstede
  • 1416 Rohnstädt
  • 1473 Ronstede
  • 1796 Rohnstedt

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Das Hauptproblem für die Deutung des Namens liegt in dem deutlichen Unterschied zwischen der Form des ältesten Belegs Ruohenstat und den folgenden Schreibungen Run- bzw. Rohn-, Ronstede. Allerdings liegen zwischen der ältesten und den darauf folgenden ca. 450 Jahre. Das ist eine Zeitspanne, in der sich Ruohen- fraglos zu Run- entwickeln konnte.

H. Walther hat auf der Grundlage des ältesten Belegs für den ersten Teil des Ortsnamens - der zweite gehört natürlich zu sted- "Stätte, Siedlungsstelle" - einen Zusammenhang mit althochdeutsch rohōn, mittelhochdeutsch rohen "brüllen, grunzen, lärmen" erwogen. Diese auf den ersten Blick vielleicht seltsam anmutende Deutung wird wahrscheinlich, wenn man beachtet, dass durch Rohnstedt ein Bach mit dem Namen Grollbachfließt, der natürlich mit dt. grollen "dröhnen, poltern, donnern" zu verbinden ist. Es geht also - und ich glaube, dem kann man folgen - um einen Gewässernamen, der nach dem Geräusch des Wassers benannt worden ist. Wenn man zusätzlich sieht, dass der relativ kurze Bach einen Höhenunterschied von mehr als 100 m durchläuft, dann wird diese Deutung zusätzlich wahrscheinlich.

Literatur-Angaben: H. Walther
Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts
Berlin 1971, S. 282.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 02. Oktober 2019 | 11:10 Uhr