Gartenstühle zwischen Bäumen
Ein Garten in Wormstedt Bildrechte: MDR/Jens Haentzschel

Weimarer Land Wormstedt

Wormstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Saaleplatte im Landkreis Weimarer Land. Das Örtchen liegt auf dem Plateau zwischen Ilm und Saale. Der Bach Utenbach entspringt dort.

Historische Belege:

  • 9. Jh. (Kopie 12. Jh.): Wrmherestat (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 137)
  • 958: Vurmerstat (MGH DDO. I, Nr. 198, S. 278)
  • 1180: Reinherus de Wrmestete (MGH DDF. I, Nr. 800, S. 371)
  • 1180: Reinerus de Wurmestet (MGH DDF. I, Nr. 801, S. 373)
  • (um 1207): Wurmstedin (Dobenecker II, Nr. 1350, S. 250)
  • 1257: Heinricus de Worbestete (!) (Dobenecker III, Nr. 2546, S. 402; UB Pforte I, Nr. 156, S. 177)
  • 1262: Heynricus de Wormstete (UB Jena I, Nr. 9, S. 11)
  • 1266: Heinricus de Wormistete (Rein, Thuringia Sacra II, Nr. 91, S. 156)
  • 1796: Wormstedt (Bube 115)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

In der Deutung dieses Namens ist man sich einig: im zweiten Teil ist mit -sted/-stad im Sinn von "Siedlungsstelle, -stätte" zu rechnen, im ersten ist deutlich erkennbar ein Genitiv Singular (Wurmher-es- im ältesten Beleg) zu erkennen. Grundlage des ersten Teils in ein schon früh und gut bezeugter (Förstemann) Personenname Wurm-heri/Wurm-harja, zu dessen ursprünglicher Bedeutung sich G. Müller ausführlich geäußert hat und einem Vorschlag folgt, darin eine ursprüngliche Bedeutung "Drachenkämpfer" zu vermuten.

Literatur-Angaben: E. Förstemann: "Altdeutsches Namenbuch", Bd. 1: Personennamen, Bonn 1900, Sp. 1666.
G. Müller: "Studien zu den theriophoren Personennamen der Germanen", Köln-Wien 1970, S. 126f.
H. Walther: "Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts", Berlin 1971, S. 285.
A. Werneburg: "Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens", Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 56.

Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm: Servicestunde | MDR THÜRINGEN - Das Radio | 01.06.2017 | ab 11:00 Uhr