Flussname (Die Große und die Kleine) Wilschnitz

Durch Gleima fließt die Wilschnitz. Der Fluss taucht erst spät in den Quellen auf. Professor Udolph hat nachgeforscht.

Vielleicht noch ganz kurz: durch Gleima fließt die  Wilschnitz. Doch worin unterscheiden sich Große und Kleine Wilschnitz?

Nach E. Ulbricht ist der Flusslauf untschiedlich benannt worden; zum Beispiel wird die Große Wilschnitz als rechter Zufluss der Sormitz (®Loquitz, ®Saale) aufgefasst, in die von rechts die Kleine Wilschnitz einmündet. Andere Quellen kennen die Wilschnitz oder Wülschnitz als rechten Zufluss der Sorbitz.

Eine Deutung des Namens wird erschwert, weil der Fluss erst sehr spät in den Quellen auftaucht:

  • 1862 Wilschnitz (B. Sigismund, Landeskunde d. Fst. Schwarzburg-Rudolstadt, 1862, S. 17)
  • (vor 1900) Wülschnitz(G. Lorenz, in: Archiv f. Landes- und Volkskunder Provinz Sachsen nebst angrenzenden Landesteilen 10, 1900, S. 54.
  • 1898 Wülschnitz(Mitt. der Geogr. Ges. f. Thüringen zu Jena 1898, S. 34).
  • 1900 die große Wulschnitz (auch Wülschnitz) (J. Gaul, Beiträge zur Landeskunde des Fstt. Reuss ä.L., 1900, S. 27)

Auch in der Deutung ist man sich nicht sicher. Klar ist nur, dass ein slavischer Name zugrunde liegt. Während E. Ulbricht an einen Zusammenhang mit dem polnischen Flussnamen Wilżnica und slavisch *vlg- "feucht" denkt, zieht E. Eichler einen Ansatz *Vilčnica zu vilk "Wolf" vor. Ein dritter Vorschlag verbindet den Namen mit einem slavischen Wort für den Specht. Ohne ältere Belege wird man ihn wohl kaum sicher deuten können.

Literatur-Angabe: * E. Eichler, bei: E. Ulbricht, Das Flußgebiet der Thüringischen Saale, Halle 1957, S. 225, 233.
* E. Ulbricht, Das Flußgebiet der Thüringischen Saale, Halle 1957, S. 225, 233.