Leichter leben | 27.11.2018 | 17:00 Uhr Ohne Geldsorgen in die Rente
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Noch nie war die Lebenserwartung so hoch in Deutschland. Wer jetzt in Rente geht oder schon Rentner ist, wird im Schnitt weit über 70 Jahre alt. Gut geplante Finanzen helfen dann, das Rentnerleben genießen zu können. Experte Dirk Eilinghoff erklärt, welche Ausgaben für Versicherungen oder Sparverträge für Senioren sinnvoll sind.

Gerade ältere Menschen erhalten besonders oft Anrufe von Banken und Versicherungen: Sie sind telefonisch gut erreichbar, haben Zeit und nehmen die Einladung in die Agentur oder Bankfiliale meist gern an. Die angebotenen Produkte sind dann aber häufig unnötig und teuer.
Vorsicht ist also angebracht, denn auch bei älteren Menschen gilt: Die Anzahl der wirklich notwendigen Finanzprodukte ist überschaubar.
Geld sparen oder anlegen?
Gerade in Banken werden heutzutage älteren Leuten immer noch Bausparverträge angeboten. Anders als in der Vergangenheit gibt es bei diesen Verträgen aber fast keine Zinsen mehr. Dazu kommt die Abschlussgebühr von ein bis zwei Prozent auf die gesamte Bausparsumme.
Wer irgendwann in der Zukunft Reparaturen an seiner Immobilie bezahlen muss, fährt deshalb meist besser, wenn er einfach regelmäßig Geld zur Seite legt, zum Beispiel auf dem Sparbuch oder mit etwas Zinsen auf einem Tagesgeldkonto.
Wer sein Geld über mehrere Jahre einfach nur sicher anlegen möchte, kommt mit einem Festgeld gut über die Runden und benötigt keine Wertpapiere wie Aktien oder Fonds. Wichtig ist: Der gesetzliche Schutz der Spareinlagen liegt bei 100.000 Euro pro Bank und Kunde. Bei Paaren, die ein Gemeinschaftskonto haben, sind es 200.000 Euro.
Langfristige Anlageprodukte wie Aktien und Fonds sind in vielen Fällen nicht mehr geeignet, denn gerade im Alter kann es sein, dass man kurzfristig auf das Geld zurückgreifen muss – etwa im Fall einer Erkrankung. Wer allerdings einen größeren Geldbetrag zur Verfügung hat und diesen langfristig anlegen möchte, sollte über einen Auszahlplan oder eine Sofortrente nachdenken.
Viele Senioren vertrauen auf Anlagen in Gold. Geht es dabei um mehr als ein, zwei Münzen, die sich vielleicht zu Hause unauffällig verstecken lassen, empfiehlt sich die Anschaffung eines Tresors. Sonst bleibt noch das Bankschließfach. Das kostet aber jedes Jahr eine Gebühr. Grundsätzlich sollte der Anteil von Gold am Vermögen aber höchstens 10 Prozent des Geldes (ohne die Immobilie) ausmachen. Und: Gold hat in der Vergangenheit öfter mal kurzfristig an Wert verloren – ist also keine gute Lösung, wenn man es kurzfristig wieder zu Geld machen möchte.
Diese Versicherungen sind wichtig
Bei den Versicherungen ist die Krankenversicherung besonders wichtig. Hier sollte man darauf achten, welche Zusatzleistungen die eigene Kasse zahlt. Auch im Alter kann man in der gesetzlichen Krankenversicherung die Kasse noch wechseln. Wer viel ins Ausland reist, sollte außerdem eine Auslandsreisekrankenversicherung haben.
Darüber hinaus ist die Privathaftpflichtversicherung besonders wichtig. Und schließlich gibt es noch eine Reihe von Versicherungen, die von der eigenen Lebenssituation abhängen: Wer Auto fährt, braucht eine Kfz-Versicherung, wer eine Immobilie hat, auf jeden Fall eine Wohngebäudeversicherung. Wer einen Hund hat, muss in einigen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin eine Hundehaftpflicht abschließen, in Sachsen gilt das nur für sogenannte Listenhunde.
Fazit: Einfaches Sparen, einige wenige, aber notwendige Versicherungen – das sollte der Grundsatz im Alter sein.