Bild einer Service-Taste, dazu Schriftzug: Medien im Krisenmodus #Fundstücke
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Fundstücke in Corona-"Auszeit" Keine Schwan-Zählung in London

22. Mai 2020, 09:43 Uhr

Zwang fördert die Kreativität - die Einschränkungen durch die Corona-Krise bringen Woche für Woche spannende Ergebnisse im Netz hervor. Wieder haben wir unterhaltsame Klick-Hinweise für Sie gesammelt.

Internationale Funkausstellung ohne private Besucher

Die IFA findet im September 2020 nicht als Publikumsmesse statt. Die Veranstalter wollen trotzdem den Herstellern eine Plattform für die Präsentation ihrer neuen Produkte bieten. Deswegen gibt es vier Veranstaltungen für bis zu 1000 Besucher aus dem Handel und der Presse. Durch die reglementierte Teilnehmerzahl können die Abstandsregelungen eingehalten werden, eine „virtuelle Einbindung“ von weiterem Publikum ist geplant. Einige große Aussteller haben ihr Kommen schon zugesagt. Die Internationale Funkausstellung zog 2019 eine Viertelmillion Besucher an, die neue Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik besichtigten.

Schwan-Zählung fällt aus

Das so genannte „Swan Upping“, die königliche Zählung der Schwäne auf der Themse in London, muss in diesem Jahr ausfallen. Die Vorgaben des Abstandshaltens können nicht eingehalten werden. Die Zählung und Untersuchung der Tiere findet jedes Jahr innerhalb von fünf Tagen im Juli statt. In diesem Jahr war der Zensus einem Palastsprecher zufolge für den 13. bis 17. Juli geplant. Zu dem Spektakel gehören die „Swan Upper“ in ihren roten Uniformen in Holzboten, die regelmäßig große Menschenmengen am Ufer der Themse anlocken. Die Schwanenzählung ist erst zum zweiten Mal innerhalb von 900 Jahren abgesagt worden, zuletzt 2012 wegen Hochwassers.

Studie zu Kindern, Medien und Covid-19

Das Internationale Institut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) hat 4322 Kinder aus 42 Ländern zu ihrer Mediennutzung in der Corona-Krise befragt. Neben den Ängsten und dem Wissen über Corona wurden auch die Art der Nutzung von Medien und Strategien zur Stressreduzierung sowie zur Regulierung des eigenen Medienkonsums abgefragt. Erste Ergebnisse zeigen: Wer viel weiß, hat weniger starke Befürchtungen. In Bezug auf die Mediennutzung lässt sich ein Anstieg feststellen. In Deutschland dienen Medien dem Vertreiben der Langeweile. Das detaillierte Studienergebnis wird am 7. Juni 2020  auf der internationalen Info Night im Rahmen des Prix Jeunesse International per Livestream vorgestellt.

Unterstützung für sächsische Autoren

Der Sächsische Literaturrat e.V. unterstützt mit dem Projekt „Komm! Ins Offene!“ sächsische Autoren, Übersetzer und Literaturvermittler. Die Neuerscheinungen des Frühjahrs können nicht wie sonst beworben werden, Buchlesungen und -präsentationen mussten abgesagt werden. Bis zum 31. Juli 2020 gibt es jede Woche Lesungen aller Genres im Livestream. Es werden auch neue Texte, die sich mit der Corona-Krise auseinandersetzen vorgetragen. Die bisherigen Lesungen sind hier nachzuhören.

Corona ist reif für das Museum

Zahlreiche Museen und Archive in Mitteldeutschland rufen Bürgerinnen und Bürger auf, Zeugnisse der Corona-Pandemie aufzubewahren und an die Museen und Archive abzugeben. Gemeint sind handgefertigte Hinweisschilder, selbstgemalte Regenbögen, Fotos von leeren Plätzen oder Videos vom veränderten Leben zuhause. Das Stadtarchiv Gotha rief auf, persönliche Notizen, Essays, Gedichte, Zeichnungen und Fotos einzusenden. So wolle man neben den offiziellen Akten und Schriftstücken auch das Alltagsleben in dieser besonderen Situation abbilden.

Mehr zu den Auswirkungen der Corona-Krise in den Medien