
Der Osten - Entdecke wo du lebst | 26.11.2019 | 21:00 Uhr Das Blaue Wunder von Dresden - Brückengeschichten
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Fast so berühmt wie die Golden Gate Bridge in San Francisco, die Tower-Bridge in London oder die Rialto-Brücke in Venedig: das Blaue Wunder in Dresden ist ein architektonischer Geniestreich. Es ist eine der ersten Brücken dieser Spannweite, die ohne Mittelpfeiler auskam. Bevor im April 1891 der Bau begann, gab es jahrhundertelang nur eine Fährverbindung zwischen den Stadtteilen Loschwitz und Blasewitz.
Die Verbindung seit 1893:
Eine Brücke, die Menschen verbindet
Viele Geschichten ranken sich um die vielleicht schönste Brücke von Dresden - vom anfänglichen Widerstand gegen den Bau über den berühmten "Belastungstest" mit Dampfwalzen und schwer beladenen Fuhrwerken bis hin zur Rettung vor der Sprengung im 2. Weltkrieg. Und die Flut 2002, die die Brücke an ihre Belastungsgrenze brachte, fügte neue Kapitel hinzu.
Bis heute ist die 126 Jahre alte Eisenkonstruktion Dreh- und Angelpunkt des Lebens im Osten der Stadt. Cafés, Geschäfte, ein bunter Wochenmarkt, Elbe-Dampfer, Wassersportler und sogar eine Jazzband leben vom und mit dem Blauen Wunder.
Diese Brücke liebt man. Mit etwas leiserer Stimme muss ich hinzufügen: Das war nicht immer so. Als sie gebaut wurde: Das stählerne Monstrum! [...] Es gab Befürworter und Gegner. Heute ist diese Brücke für uns Kult.
Blau oder doch grün?
Für die Brückengeschichten war das MDR-Team auf, über und unter der Brücke, ist in ihr eisernes Skelett und hoch auf die Pylone gestiegen und war unterirdisch in den Ankerkammern unterwegs. Die Fernsehmacher haben Menschen getroffen, die Brückengeschichte(n) kennen, die sich um ihre Sanierung kümmern und die Frage beantworten können, ob das Blaue Wunder nicht ursprünglich doch grün war.
Vor allem ist [...] herausgekommen, dass immer wieder über die alten Anstriche drüber gestrichen wurde und dass ich deshalb sehr viele Schichten finde. Die unterste Farbe ist teilweise mit bis zu zehn Anstrichen überdeckt.
Daten zum Dresdner "Blauen Wunder"
Bauzeit: 28.04.1891 bis 15.07.1893
Konstruktion: Dreifeldrige Fachwerkstrebenbrücke
Bauweise: genietete Stahlkonstruktion
Nieten: 97 Tonnen, das entspricht 350.000 bis 500.000 Stück
Belastbarkeit: Brückenklasse 16/16 nach DIN 1072
Fläche: 5.130 m²
Gesamtlänge: 270,20 m (ohne Ankerkammern)
Stützweiten: 61,76 m - 146,68 m - 61,76 m
Gewicht der Stahlbauteile: circa 3 800 T
Quelle: https://www.dresden.de/de/stadtraum/brennpunkte/blaues-wunder/informationen-zum-bauwerk.php/MDR
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Der Osten - Entdecke wo du lebst | 26. November 2019 | 21:00 Uhr