Ihre Erinnerungen an den Katastrophenwinter 78/79
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Meterhoher Schnee, eisige Temperaturen und vielerorts kein Strom und Wasser: An den Winter 1978/1979 können sich noch viele erinnern. Wir haben die Facebook-Freunde von "Meine Heimat" gefragt, wie sie diesen Winter erlebt haben. Einige Antworten gibt es hier zum Nachlesen.

Annegret Meid
"Kann mich noch sehr gut erinnern. Damals war ich schwanger und stapfte kniehoch durch den Schnee."
Jens Holbe
"War am 02.01.1979 mit der Bahn von Voigtstedt (Thüringen) nach Rostock unterwegs. Es hat sehr lange gedauert bis ich zu Hause war, für 425 km über 24 Stunden."
Kat Kalt
"Unsere Schule wurde mit Kohle geheizt, da man sparen musste, sind wir in eine andere Schule gegangen - von 13-19 Uhr, da die ja sowieso geheizt war. Ich hatte 18 Uhr Leistungskontrolle Mathe - Horror! Aber mein Freund hat mich jeden Tag abgeholt und nach Hause gebracht - es war so schön! Unsere Hände wärmten wir uns in seiner Jackentasche."
Jolly Jolka
"Ich war 9, mein Bruder 8 und meine Großeltern waren über Silvester zu Besuch. Neujahr hatten wir in der Plattenbausiedlung kein Wasser, die Leitung war zugefroren. Mein Opa und mein Vati holten Schnee in Eimern in unsere Wohnung im 5. Stock - ohne Aufzug. Der kam in die Badewanne, wo er taute und für Katzenwäsche, Händewaschen und die Toilettenspülung genutzt wurde. Kaffee und Essen wurde mit Mineralwasser gekocht. Am nächsten Tag kamen dann Wasserwagen ins Stadtviertel, wo die Leute dann Schlange standen, um ihre Eimer mit Trinkwasser zu befüllen."
Der Katastrophenwinter 78/79 - Die Serie zum Nachschauen
Roberto Eberbach
"War damals bei NVA und wir gingen in den Tagebau Welzow zur Unterstützung."
Carsta Curley
"Wer mit dem Pkw auf dem Parkplatz ankam, leistete erstmal Starthilfe, für die, die losfahren wollten. Dresden-Prohlis! Die Heizungen liefen bei uns. Wir hatten Glück."
Mich Maus
"Meine Eltern meinten, ich hätte mit Mütze und Handschuhe im Bett geschlafen, weil es auch so kalt war, die Haustür war zugeschneit."
Annette Dölle
"Unsere Jugendweihefahrt sollte eigentlich nach Rügen gehen. Jedoch war Rügen abgeschnitten vom Festland und wurde sogar mit Hubschraubern versorgt. Bei uns in Magdeburg zu Silvester kalt und Strom war glaub ich auch weg."
Sabine Schmidt
"Wir wohnten im Neubaublock und hatten durch den Stromausfall weder Licht noch Wärme oder warmes Wasser. Es war so kalt, dass man komplett bekleidet schlafen gegangen ist."
Doro We
"Die traditionelle Neujahrsskitour musste wegen der eingefrorenen Busse ausfallen, wurde dann aber trotzdem mit Verspätung fortgesetzt. Leider konnte der Bus die letzte Steigung in Ruhla wegen zu viel Schnee nicht erklimmen. Trotzdem erlebten wir eine herrliche Skitour entlang des Rennsteiges. Kein Skifahrer unterwegs, die Loipe mussten wir selber spuren und ohne die Langläufer auch nur einmal abzumachen, konnten wir bis vor die Haustür fahren. Für mich die schönste Skitour überhaupt. Zuhause erwartete uns dann eine zugefrorene Wasserleitung."
Werner Fickert
"Ich war 19. und seit November bei der Armee. Es war mein erster Kurzurlaub. In der Silvesternacht war ich mit meiner Freundin auf dem Weg von Reinsdorf nach Vielau. Von der Wilhelmshöhe aus konnte man über Zwickau schauen. Alles war dunkel, keine Straßenbeleuchtung, nichts. Am 2. Januar ging es zurück zur Unteroffiziersschule nach Weißwasser und von dort aus direkt in den Braunkohlentagebau nach Jänschwalde."
Hartmut Leifheit
"Den Winter habe ich als Soldat in Dranske auf der Insel Rügen erlebt. Schnee geschaufelt wie die Weltmeister. Dann haben wir mit Lkw die Dörfer mit Lebensmitteln versorgt."
Renate Bendack
"Wir wollten eigentlich Silvester feiern gehen. Aber nichts ging mehr...kein Strom, keine Heizung. Stattdessen rückte mein Mann mit Schaufel aus und kam erst paar Tage später wieder."
Sabine Reich
"Silvesternacht auf dem Pöhlberg bei Annaberg - um Mitternacht gingen überall die Lichter aus!"
Sigrid Cuspert
"In Berlin ging nichts mehr. Ich war 26 und mein Sohn gerade mal 3 Jahre alt. Mit Kinderwagen ging nicht raus, man kam gar nicht voran damit. Aber wir beide, mein Sohn und ich, haben das genossen. Wir waren dabei."
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sechs Tage Eiszeit – Der Katastrophenwinter 1978/79 | 03. Januar 2022 | 20:15 Uhr