Die schönsten Seen des Ostens
Axel Bulthaupt war in unserer Region an vielen Seen unterwegs, hat dort Menschen getroffen, die am oder auf dem Wasser ihr Glück gefunden haben.
Klares Wasser, immer eine frische Brise und rundherum ganz viel Natur: Das ist der Fleesensee an der Mecklenburgischen Seenplatte. Ein Ort an dem man schon mal dem Spruch „Wenn ich einen See seh‘, brauch ich kein Meer mehr“ recht geben möchte.
Axel Bulthaupt war für seine Sendereihe „Sagenhaft“ an vielen Seen unterwegs, hat dort Menschen getroffen, die am oder auf dem Wasser ihr Glück gefunden haben.Von seinen schönsten, spannendsten und interessantesten Begegnungen der letzten Jahre erzählt dieser Film. Bootsbauer, Fischer, Fährleute, Kapitäne, Taucher, Surfer und Wasserratten. Sie alle bringen Leben an unsere Seen und machen sie zu einem unvergesslichen Erlebnis, jetzt, wenn wir wieder hinaus wollen in die aufblühende Natur.
Anja Heppner – Angel Anni
Frauen und angeln – das ist eine nicht alltägliche Kombination. Schade – findet Anja Heppner, genannt AngelAnni. Sie hat 2015 angefangen zu angeln und ihr Hobby inzwischen zum Beruf gemacht. Ihr damaliger Mann war Angler und sie wollte nicht immer nur daneben stehen, warten und für das Catering sorgen. So beschloss sie einen Angelschein zu machen und ihren Weg zur Anglerin in einem youtube Blog mit der Welt zu teilen. Das interessierte mehr Menschen als sie erwartet hat und AngelAnni war geboren. Inzwischen angelt Anni bei Weltmeisterschaften, wo Frauen noch immer in der Minderheit sind. Sie gibt Angelkurse für Kinder und Erwachsene, Familien und Paare und auch spezielle nur für Frauen. Die Anfragen von weiblichen Neuanglerinnen nimmt stetig zu. Oft sind deren Männer Angler und haben nicht die Geduld ihre Frauen ins Anglerlatein einzuweihen. Dann kommen die Frauen zu Anni.
Ihren neuen Mann hat Anni übers Angel kennengelernt. Robin teilt ihre Leidenschaft und beide leben am Fleesensee in Mecklenburg Vorpommern. Anni ist gelernte Frühpädagogin, hat als Radiomoderatorin gearbeitet und sich Ende 2021 als AngelAnni selbstständig gemacht.
Anni hat einen Videoblog: https://angelanni.de/blog/
angelanni.heppi@gmail.com
Mobil + WhatsApp: +491639070782
Sie bietet Angeltouren für unterschiedliche Gruppen an: Familien, Kinder, Frauen, Pärchen…Buchbar sind diese Touren am besten über diese Seite: https://angelanni.de/guiding-h/
Fischerin Sabine Reimer-Meißner
Wenn Sabine Reimer-Meißner auf ihrer Harley-Davidson über den Asphalt donnert, ist sie ganz bei sich. Dann kriegt sie den Kopf frei, findet Entspannung nach einem langen anstrengenden Arbeitstag. Lang und anstrengend ist er fast immer. Doch Sabine liebt ihren Beruf. Sie ist Fischerin. Eine der wenigen auf der Mecklenburgischen Seenplatte. In ihrer Umgebung wahrscheinlich sogar die einzige. 20 Seen hat die Mecklenburgerin gepachtet. Rund um ihren kleinen Fischereihof in Rödlin, einem kleinen malerischen Dorf nordwestlich der sagenhaften Feldberger Seenlandschaft. Hier lebt sie mit ihrer Familie. Mit Mann und Töchtern, mit Eltern und Schwiegereltern. Und von hier aus fährt sie in den frühen Morgenstunden raus, um die Reusen zu kontrollieren. Aal, Karpfen, Zander, Karausche. Ist eine der Reusen besonders voll, „macht sie Krach“.
Sabine Reimer-Meißner ist in den Fischereiberuf hineingewachsen. Im wahrsten Sinne des Wortes, pflegen die Reimers doch seit Generationen die Fischereitradition auf Mecklenburgs Seen. Vor über 90 Jahren kamen die Urgroßeltern aus der Nähe von Danzig nach Rödlin und brachten schon damals das Know-How von der Weichsel mit an die Seenplatte. Ende der 90er-Jahre übernahm dann schließlich Sabine Reimer-Meißner den Hof und führt ihn seitdem erfolgreich weiter. Neben ein paar wenigen Mitarbeitern ist auch die ganze Familie, die sie dabei tatkräftig unterstützt.
Dabei ist Sabine längst nicht mehr „nur“ Fischerin. Vor allem nach der Wende veränderte sich der Beruf des Fischers in Mecklenburg Vorpommern. War er zu DDR-Zeiten ausschließlich auf den Fang ausgerichtet, müssen die Fischer sich heute zusätzlich in Sachen Vermarktung und Verkauf zurechtfinden. Und so tingelt die Mecklenburgerin mit ihrem Fischauto regelmäßig in die umliegenden Städte und Dörfer: Neubrandenburg, Wesenberg, Woldegk und Neustrelitz. Oder sie empfängt ihre hungrigen Kunden eben gleich auf ihrem Hof. Die kommen für eine Portion Frisch-oder Räucherfisch und bleiben wegen der sagenhaften Fischbrötchen und einem netten Schnack mit Familie Reimer-Meißner. Der Fischerberuf, sagt Sabine, ist harte Arbeit. „Man muss ihn lieben, sonst könnte man ihn gar nicht machen. Und wenn’s mir mal ein bisschen zuviel wird, hab’ ich ja immer noch die Harley.“
Infos:
Fischereihof Reimer
Fischerweg 16
17237 Blankensee
Rödlin
Telefon: 039826 12223
Aussteiger Jim Schütz und die Mecklenburgische Schweiz
„Alle 300 Meter hat man hier einen neuen Blick“, schwärmt Jim Schütz, wenn man ihn zu seiner Wahlheimat befragt. Vor über 40 Jahren hat sich der Künstler im winzig kleinen Neu-Ziddorf niedergelassen, mitten in der Mecklenburgischen Schweiz. Damals kam er aus er Berlin hierher. Zunächst als Urlauber. Die Ausflüge wurden häufiger, immer wieder zog es ihn von der hektischen Großstadt ins Mecklenburger Seenland. „Es gibt ein Sprichwort“, erzählt der verschmitzt. „Der Weise wird das Landleben lieben.“ Und so entschloss er sich kurzerhand zum Aussteiger zu werden. In Neu-Ziddorf baute er sich ein kleinen Lehmhäuschen, dafür verkaufte er sogar seinen alten BMW-Oldtimer, den er hin und wieder noch heute vermisst.
Sonst fehlt ihm rein gar nichts, hier in seiner ganz eigenen Idylle. Zwar lebt er allein, die Kinder sind längst erwachsen, die Ehefrau entschied sich irgendwann für einen anderen Lebensweg. Doch er liebt die Stille und Abgeschiedenheit seiner „neuen“ Heimat. Sucht er Gesellschaft findet er sie in der kleinen Gemeinschaf seines Dorfes, am liebsten wandert er durch die Mecklenburgische Schweiz. Hier ist er ganz bei sich, findet Ruhe und Frieden und auch immer neue Rohstoffe für seine Kunst. Holzskulpturen vom Mecklenburgischen Bauern bis hin zum anmutigen Kranich. Die Landschaft und Natur findet immer auch Zugang zu seiner Arbeit.
Einen Fernseher braucht er nicht. Überhaupt lebt Jim recht minimalistisch. Ablenkung findet er draußen bei der Arbeit an seinen Skulpturen oder auf Wanderungen. Und auch im Garten gibt es schließlich immer etwas zu tun. Ganz ursprünglich kommt Jim aus der Altmark, vom Lande. Vielleicht hat es ihn auch deshalb wieder zurück auf’s Dorf gezogen. „Ich habe hier alles, was ich brauche. Wahrer Luxus ist: Ruhe, genügend Zeit, reine Luft und sauberes Wasser“, lächelt Jim, als er sich mit einer heißen Tasse Kaffee an seinem Lieblingsplatz gemütlich macht. „Und dann gibt’s die ganz Schlauen, die sagen: Und das Geld! Und die Frauen! - Alles Quatsch!“
Norbert Schneeweiss - der Retter der europäischen Sumpfschildkröte
Die Alleenstraße führt mitten hindurch - Linum - eigentlich vor allem bekannt für die vielen Störche, die hier jedes Jahr im Frühjahr ihre Nester bauen, bevor sie dann mit ihrem Nachwuchs im Spätsommer weiter nach Süden ziehen. Aber nicht nur Vögel fühlen sich wohl im Rhinluch - auch die europäische Sumpfschildkröte ist hier zu Hause. Wieder zu Hause muss man sagen, denn vor 25 Jahren galt diese Art in Deutschland als ausgestorben. Nun gibt es sie wieder. Zu verdanken haben wir das Norbert Schneeweiss.
Zu Wendezeiten galt die Schildkröte als ausgestorben. Aber der Biologe wollte das nicht glauben. Auf bis dahin nicht zugänglichem Gelände wie Truppenübungsplätzen oder Staatsjagden begann er systematisch zu suchen nach dieser einst hier heimischen Population. Es dauerte Jahre aber die Geduld lohnte sich - Norbert Schneeweiss wurde fündig. An ganz abgelegenen Plätzen konnten einzelne Tiere nachgewiesen werden. Ein Anfang für Norbert Schneeweiss, dem Chef der Naturschutzstation Rhinluch in Linum. Er leitet das Sumpfschildkrötenschutzprojekt, das jetzt seit 25 Jahren besteht. Da Schildkröten erst mit 15 bis 20 Jahren geschlechtsreif werden ist die Nachzucht nicht so einfach. So ein Projekt braucht Zeit und Norbert Schneeweiss einen langen Atem. In der Station werden die Tiere ausgebrütet und aufgezogen und im Alter von 2 Jahren dann ausgewildert. Das mindestens genauso wichtige ist aber die Schaffung und Erhaltung des Lebensraums der Sumpfschildkröte. Und so wurden aus Ackerflächen Blumenwiesen, denn dort können die Tiere ihre Eier ablegen und die Gelege sind relativ geschützt. Zusätzlich werden die Gelege mit Maschendraht geschützt. Ein Langzeitprojekt, das rechts und links der Alleenstraße ein Stück ursprüngliche Natur wieder zurückbringt nach Brandenburg.
Naturschutzstation Rhinluch, Nauener Straße 68, 16833 Fehrbellin, Tel.: 033922-90255, norbert.schneeweiss@lfu.brandenburg.de
Jens Hank, Segelschule und Hausbootverleih
der Mann hat sein Leben auf den Kopf gestellt, seinen Job als IT-Administrator gekündigt und eine Segelschule am Hainer See eröffnet. Als er anfing, gab es noch keine weissen Villen am Strand, sondern nur ein paar Bohlen, die über Schotterpisten führten. Heute ist der Hainer See ein Ort, der an die Südsee erinnert. Mitten in der „Lagune“ hat Jens Hank jetzt seine Segelschule.
Jens Hank
Sportbootschule Jens Hank - Blausegel GmbH
An der Lagune 45
04575 Kahnsdorf
Deutschland
TEL: +49 16095956869
Andreas Beuster, Gastronom Restaurant „Seensucht“ Bitterfeld
Eigentlich war er Berufsmusiker zu DDR-Zeiten, er stammt aus Bitterfeld, als dort die Goitzsche, der wundervolle See direkt in Stadtnähe, enstand, beschloss er, ein sehr besonderes Restaurant aufzumachen – die „Seensucht“, das hat geklappt, die Leute strömen nur so hierher, auch , weil Beuster zu treffen ein Erlebnis ist. Seit wenigen Wochen hat er einen neuen Coup – ein Hochsee-Katamaran, den man mieten kann und der das karibische Feeling auf der Goitzsche neu entfachen soll.
Restaurant Seensucht
OT Bitterfeld
Seepromenade 6
D-06749 Bitterfeld-Wolfen
Telefon Restaurant: 03493 - 5158464
Telefon Verwaltung: 03493 - 5158460
Telefax: 03493 - 5158466
Mobil Veranstaltung: 0174 - 3010500
E-Mail: info@meine-seensucht.de
Marianne Löwa, Reederin auf dem Senftenberger See
Aus Bergmännern werden Seemänner heisst es hier – vielleicht ein wenig zu salopp, wenn man bedenkt, wie langsam sich Lebensgewohnheiten ändern. Es ist eine neue Landschaft für eine neue Generation. Marianne Löwa ist 32 Jahre, stammt aus der Nähe von Senftenberg und hat hier am neuen Geierswalder See die Chance ihres Lebens, sagt sie.
Und heute ist dabei der wichtigste Tag. In der Nacht wurde ihr erstes eigenes neues Boot geliefert, ein Solarkatamaran, mit dem sie den ersten Linienverkehr zwischen dem Senftenberger und dem Geierswalder See aufnimmt. Marianne Löwa ist einer den wenigen Frauen in Deutschland mit Kapitänspatent, sie hat auf einem Passagierschiff am Rhein gelernt, war jahrelang Matrosin, dann Steuerfrau und zum Schluss Schiffsführerin. Sie kennt ganz Europa vom Wasser aus, hat auf einer Art „MINI-AIDA“ hunderte Passagiere befördert. Ihre Heimat, sagt sie kannte sie kaum noch. Es war ein Zigeunerleben, das sie beenden wollte. Als man am Senftenberger See einen neuen Reeder suchte, schlug sie zu. Sie kam an einem Abend hierher, trank in einer der Bars ein Glas Wein, sah den Mond über dem See aufgehen und verliebte sich neu in ihre Heimat. Sie hatte schon als kleines Mädchen von einem eigenen Boot geträumt und jetzt muss dieser 28 Meter lange Traum zu Wasser gelassen werden. Marianne Löwa ist extrem angespannt, nervös und rennt mit ihrem grell-roten Haarschopf von einer Ecke des Bootes zur anderen.
Buchungen und Kontakt über:
https://www.reederei-loewa.de
Reederei M. Löwa GmbH Alte Schulstraße 16 01968 Senftenberg OT Großkoschen
Tel Santa Barbara: 0173 - 68 37 244
Tel Aqua Phoenix: 0173 - 78 37 279
Fax: 032 12 12 53 85 1 E-Mail: info@reederei-loewa.de
Wilfried Kagel - Maränenfischer auf dem Arendsee
Im grössten Binnensee Sachsen-Anhalts, im Arendsee gibt es eine Delikatesse. Auf dem See gibt es einen einzigen Fischer. Er und die Delikatesse sind über die Grenzen der Altmark berühmt. Fischer Wilfried Kagel - ein spröder Typ mit staubtrockenem Humor und die Kleine Maräne, eine Fischart, die sehr selten vorkommt und köstlich schmeckt. Im tiefen, klaren Arendsee kommt sie vor und Wilfried Kagel weiss alles über sie und über den See, dessen dramatische Einbrüche und die mystische Sagen einer untergegangenen Mühle.
Direkt am Nordufer auf dem Seerundweg betreibt Fischer Kagel in Zießau einen kleinen Fischverkauf und einen kleinen Freisitz, wo man täglich ab Mittag frisch geräucherte Kleine Maräne essen kann.
Tel. 039384 - 2550
Wilfried Kagel
Ziessau Nr. 33
39619 Arendsee
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sagenhaft – Die schönsten Seen des Ostens | 22. Mai 2022 | 20:15 Uhr