"Es war irre schön mit euch." Frank Schöbel blickt in seiner neuen Biografie auf eine unvergleichliche Karriere zurück

Frank Schöbel hat ein großes Jubiläum vor sich. Im Dezember wird der Schlagerstar 80 Jahre alt. Ein guter Grund für den Sänger und Entertainer, seine Biografie zu veröffentlichen.

Frank Schöbel
Frank Schöbel in seinem Element, auf der Bühne. Bildrechte: MDR/Steffen Junghans

Im Dezember wird DDR-Schlagerlegende Frank Schöbel 80 Jahre. Anlass genug für ihn, zurück zu blicken auf seine große Karriere. In seiner neuen Biografie "Danke, liebe Freunde", die heute erscheint, zieht Frank Schöbel Bilanz.

Frank Schöbel fing früh an, sich für Musik zu interessieren. Schon als Jugendlicher sang er in Seniorenheimen. Musik lag ihm einfach im Blut, als Sohn einer Opernsängerin aus Leipzig. Sein erstes eigenes Lied hieß „Zwei Ähren im Wind“. Als 19-Jähriger wurde er Sänger und Gitarrist beim Leipziger „Tanzorchester der Sonderklasse Heinz Müller“.

Frank Schöbel
Frank Schöbel in jungen Jahren Bildrechte: dpa

Doch schon zwei Jahre später stand er allein im Rampenlicht. Und die Karriere startete gleich mit mehreren Hits: Der erste Song „Looky, Looky“ sprang auf den 1. Platz der „tip-Parade“, die Nachfolger „Blonder Stern“ und „Party-Twist“ ebenso. Die „tip-Parade“ war eine Musikwertungssendung auf Radio DDR.

Frank Schöbel, Aurora Lacasa und Kinder
"Weihnachten in der Familie" - Frank Schöbel mit Lebensgefärtin Aurora Lacasa und den Töchtern Odette und Dominique Bildrechte: MDR FERNSEHEN

Mehr als 600 Titel hat Schöbel bis heute gesungen. In der DDR war er der erfolgreichste Schlagersänger - einige Jahre lang im Traum-Duo mit seiner damaligen Frau Chris Doerk. Später dann gehörte er mit seiner Lebensgefährtin Aurora Lacasa und den Töchtern Odette und Dominique an Heiligabend zum festen Programmpunkt im DDR-TV. In „Weihnachten in Familie“ sangen die Vier in ihrem Wohnzimmer. Das gleichnamige Album gilt als meistverkauftes der DDR-Plattenfirma Amiga. Schöbel und Lacasa trennten sich Mitte der 90er Jahre.

Der nimmermüde Künstler moderierte aber auch die DDR-Rocksendung „Franks Beatkiste“. Er sei wohl „kein reiner Schlagerheinz“, stellt Schöbel daher fest. Er komponierte zudem 365 Lieder, unter anderem für Gisela May, Harald Juhnke, Karel Gott - und Union Berlin. Dennoch sagt er, die Bezeichnung „Star“ möge er nicht.

Das klingt so weit weg von den Menschen, für die ich singe.

Frank Schöbel dpa | "Danke, liebe Freunde"
Ben und Tina werden von Frank mit dem Handy fotografiert.
Bild aus der Serie "Rote Rosen" Bildrechte: © NDR/ARD/Nicole Manthey

Er ist für seine Fans einfach nur Fränkie, meist in Jeans und Lederjacke. Er ist sich immer treu geblieben. Nach dem Mauerfall lehnte er mal einen Auftritt in einem Grandhotel ab. Der Grund: Die Schickimicki-Atmosphäre sei nicht seins. „Ehrlich, eine Festzelt-Mugge ist mir lieber. Zu Stadtfesten gehe ich gern, zu den einfachen Menschen. Da fühl' ich mich wohl.“

Vor Corona hat Frank Schöbel noch 80 bis 100 Auftritte im Jahr. In der Pandemie hat er dann gemerkt, „wie schön es sein kann, [...] wenn man in Ruhe Freunden zuhören kann und nicht schon wieder auf der Jagd zur nächsten Mugge ist“.

In seinem Leben sei er durch die Arbeit kaum zum Nachdenken gekommen. „Singen und mit freundlichen Menschen zusammenzukommen, hat mich mein ganzes Leben lang begleitet.“ Irgendwann werfe er das Handtuch. „Ich werde mich dann ganz leise und herzlich verabschieden, weil ich nicht auf der Bühne sterben will, auch wenn ich das mal gesagt habe.“

Mensch, es war irre schön mit euch! Versteht doch bitte, ich möchte auch mal einfach nur zu Hause sein und das Leben genießen.

Frank Schöbel dpa | "Danke, liebe Freunde"