Tschechischer Schlagerstar Karel Gott: Neues Album nach Krebserkrankung

15. Juni 2018, 16:55 Uhr

Karel Gott ist zurück auf der Bühne - wieder einmal und mit neuen Liedern! Mitte Juni stellte der 78-Jährige in Prag sein jüngstes Album vor. Ans Aufhören denkt der tschechische Schlagerstar, der in den vergangenen Jahren und Monaten immer wieder mit gesundheitlichen Problemen kämpfte, noch lange nicht.

Tschechiens großer Schlagerstar Karel Gott hat nach gut vier Jahren und überstandener Kresberkrankung erstmals wieder ein neues Album herausgebracht. Seine neuen Lieder stellte der inzwischen 78-jährige Sänger am 12. Juni auf einem Konzert in Prag vor. 12.000 Zuschauer feierten den Auftritt des vor einigen Monaten wieder von gesundheitlichen Problemen geplagten Karel Gott. Die sogenannte Goldene Stimme von Prag fühlte sich sichtlich wohl auf der Bühne, zumal auch Tochter Charlotte Ella mit dem Musical-Klassiker "Over the Rainbow" ihr Talent unter Beweis stellte.

Gotts neues Album heißt "Ta prava" (Die Richtige). In tschechischen Medien wurden der namensgebende Titelsong, geschrieben von dem jungen tschechischen Liedermacher Marek Ztraceny, gelobt. Die Zeitung "MF Dnes" bezeichnete das Lied als eine angenehme Ballade, maßgeschneidert und lebendig. Das Nachrichtenportal Aktualne.cz schrieb, Karel Gott werde nicht müde, die Weiblichkeit zu feiern.

Gott denkt nicht ans Aufhören

Karel Gott beteuerte auf dem Konzert, dass er alles, was er tue, für seine Fans mache. Er zeigte sich glücklich, dass er bis in sein jetziges Alter singe könne, und versprach:

Ich höre noch lange nicht auf.

Karel Gott dpa

Rolle im Märchenfilm

Der seit mehr als 60 Jahren vor allem als Schlagersänger bekannte Karel Gott hat sich inzwischen weitere Kunstfelder erschlossen. Aktuell versucht er sich als Schauspieler. Im Beskiden-Gebirge dreht er derzeit einen Märchenfilm. Er spielt einen Hufschmied, der am Ende des Films ein Königreich regieren wird. An seiner Seite: seine beiden Töchter Charlotte Ella (12 Jahre) und Nelly (10 Jahre) sowie der achtjährige Enkel Ales. Der Film "Wenn ein Drache Kopfschmerzen hat" soll Weihnachten im tschechischen Fernsehen ausgestrahlt werden.

Karel Gott Märchenfilm Wenn der Drache Kopfschmerzen hat
Für seine Rolle im Märchenfilm bekam Karel Gott lange Haare und eine Lederweste verpasst. Bildrechte: instagram/kdyzdrakabolihlava

Bangen um Gotts Gesundheit

Gotts Familie und seine Fans hatten in den vergangenen Jahren immer wieder um dessen Gesundheit gebangt. Bei Karel Gott war 2015 Lymphdrüsenkrebs festgestellt worden. Er kämpfte monatelang gegen die schwere Krankheit und trat im Oktober 2016 erstmals wieder vor einem kleinen Publikum auf. Der Krebs gilt als geheilt, doch Karel Gott musste 2016 am Rücken und 2017 am Darm operiert werden. Im Februar 2018 musste Gott wegen einer Grippe erneut ins Krankenhaus.

In Deutschland West und Ost gleichermaßen beliebt

Karel Gott ist einer der erfolgreichsten Schlagersänger der Welt und steht seit mehr als 60 Jahren auf der Bühne. Wie viele Platten er verkauft hat, weiß niemand genau. 30 Millionen sollen es mindestens gewesen sein. Das Besondere an dem tschechischen Weltstar ist, dass er vor 1989 auch in der Bundesrepublik sehr erfolgreich war und in beiden deutschen Staaten hoch in der Gunst des Publikums stand - spätestens seit seinem Superhit "Biene Maja" zur gleichnamigen Zeichentrickserie. Ebenfalls ein Erfolg wurde u.a. sein Lied "Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld …", das er im DDR-Fernsehen jedoch nicht singen durfte.

Mit Ehrungen überhäuft

Junge Frau in Prag 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Bis heute wird Karel Gott für seine künstlerischen Leistungen immer wieder geehrt. In seiner Heimat Tschechien ist er mittlerweile mehr als 40 Mal zum Sänger des Jahres gekürt worden. Im Sommer 2017 wurde ihm eine Ausstellung unter dem Titel "Gott, My Life" gewidmet - auf einem Schiff auf der Moldau. Im Oktober 2017 erhielt Gott für sein Lebenswerk den deutschen Medienpreis Goldene Henne.

(dpa/pkl)

Über dieses Thema berichtete der MDR auch im TV: Brisant | 27.02.2018 | 18:15 Uhr