Lena springt in die Tiefe "Mein Bungee-Sprung"

27. August 2014, 09:46 Uhr

Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich springen will … Ich war mega aufgeregt, der Gang über die Brücke war schon ein Erlebnis für sich, so viel Adrenalin. Ab der Hälfte hörte ich dann Musik, coolen lauten Technosound …  das war die Rettung für mich, denn zwischendurch hatte ich mit einem Mal große Zweifel. Doch durch die laute Musik war ich völlig abgelenkt.

Vor mir war noch ein deutscher Tourist in meinem Alter an der Reihe, ich habe mich kurz mit ihm unterhalten. Er war zwar auch aufgeregt, aber er konnte es gar nicht mehr abwarten, endlich zu springen, mein großer Respekt!!! Ich habe versucht, meinen Kopf auszuschalten, mir so wenig Gedanken zu machen wie möglich, aber das war echt schwer. Zum Glück war Shital da, um mich zu beruhigen … Der deutsche Tourist wurde dann wieder hochgezogen und in seinem Gesicht war pure Freude und absolute Begeisterung zu sehen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich so gut wie keine Zweifel mehr  – ich würde auch springen, jetzt! Ja, ich tu´s.

Dann stand ich da ganz vorn an der Kante, schaute nur ganz kurz nach unten und sah, dass sich der Nebel gelichtet hatte, ich blickte 216 Meter in die Tiefe in eine Schlucht und in meinem Kopf war Leere. Der Guide gab mir dann einen kleinen Schubs auf die Schulterblätter und ich fiel … und fiel und fiel. Dieses Gefühl war unglaublich! Sowas habe ich noch nie erlebt. Du denkst, du stirbst. Der erste Moment war der Schlimmste, gefühlter endlos freier Fall. Ich dachte kurz, gleich sehe ich mein Frühstück wieder, doch dann hab ich es nur noch genossen. Der Boden kommt rasant immer näher und ist trotzdem noch so weit weg. Dann hatte ich den Punkt erreicht, wo das Seil komplett gestreckt war und sich wieder ein Stück zusammenzieht. Da bist du schwerelos! Ich hab so laut geschrien und mein Körper hatte noch nie so viel Adrenalin auf einmal in sich, ich dachte, ich platze!!!! Dann schwang ich langsam aus und wurde wieder nach oben gezogen …

Oben angekommen, hätte ich die ganze Welt umarmen können. Ich hatte Freudentränen in den Augen und war überglücklich, es getan zu haben, mich getraut zu haben. Es war der erste und vielleicht auch der letzte Bungee-Sprung meines Lebens, und ich war so unendlich froh, so etwas im Mutcamp erleben zu dürfen!