Wurde 1 Zeuge beim Gericht in Chemnitz be-einflusst?

11. April 2019, 13:09 Uhr

Im Jahr 2018 wurde Daniel H. auf dem Stadtfest in Chemnitz getötet.
Der mut-maßliche Täter Alaa S. hat ihn mit einem Messer erstochen.

Jetzt hat die Staats-Anwaltschaft in der Stadt Chemnitz
eine Klage gegen einen Übersetzer geschrieben.
Denn sie denkt: Dass der Übersetzer einen Zeugen be-einflusst hat.
Das bedeutet: Der Übersetzer hat dem Zeugen gesagt:
Was er dem Gericht erzählen soll.

Die Polizei hat viele Zeugen befragt.
Zum Beispiel einen Mann aus dem Land Libanon.
Er ist der Haupt-Zeuge bei dem Prozess vor dem Gericht.
Er soll dem Gericht erzählen: Was er gesehen hat.

Als die Polizei den Zeugen befragt hat:
War ein Übersetzer dabei.
Weil der Mann aus dem Libanon die deutsche Sprache
nicht so gut kann.
Der Übersetzer ist ein Mann aus dem Land Irak.
Er ist seit 20 Jahren in Deutschland.
Und er arbeitet als Übersetzer.

Die Polizei denkt:
Dass der Übersetzer den Zeugen aus dem Libanon bedroht hat.
Damit er dem Gericht falsche Sachen erzählt.

Bei dem Prozess vor dem Gericht
hat der Zeuge aus dem Libanon gar nichts mehr gesagt.
In schwerer Sprache heißt das: Er hat die Aussage verweigert.

Er hat nichts gesagt,
weil er Angst vor dem Übersetzer hatte.
Jetzt muss der Zeuge im Monat April nochmal zum Gericht.
Da soll er dann erzählen:
Was er bei dem Stadtfest in Chemnitz gesehen hat.

Der Übersetzer sagt: Ich habe den Zeugen nicht bedroht

Er sagt auch: Dass er sich mit dem Zeugen getroffen hat.
Aber bei dem Treffen ist nichts passiert.
Jetzt hat die Staats-Anwaltschaft den Übersetzer angeklagt.
In der Anklage steht:
Dass der Übersetzer den Zeugen be-einflusst hat.
Der Zeuge sollte dem Gericht falsche Sachen erzählen.

Über dieses Thema berichtet der MDR auch in schwerer Sprache:
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 09.04.2019 | ab 17:00 Uhr in den Nachrichten