Kultur-Nachricht In einem Museum in der Stadt Leipzig gibt es Führungen für blinde Menschen

09. Dezember 2022, 13:35 Uhr

Museen sollen für alle Menschen besondere Orte sein.
Die Menschen können dort viele spannende Sachen sehen.
Und sie können viele neue Sachen lernen.

Für blinde Menschen sind Museen oft nicht so spannend.
Denn sie können:
    • Bilder,
    • Fotos
    • oder Figuren nicht sehen.
    • Oder Filme nur hören.
Wie können blinde Menschen im Museum dann etwas lernen?
Oder wie können sie sich über die tollen Fotos freuen?

Dafür hat das Museum für Bildende Künste jetzt ein neues Angebot.
Dort gibt es Tandem-Führungen für blinde Menschen.
Das bedeutet:
1 blinder Mensch und 1 sehender Mensch
gehen gemeinsam durch das Museum.
Der sehende Mensch erzählt dem blinden Menschen ganz genau:
    • Was auf einem Bild zu sehen ist.
    • Wie eine Figur aussieht.
    • Oder was in einem Film gerade passiert
Und sie sprechen über die Kunstwerke.

Sebastian Schulze ist blind.
Gemeinsam mit Carolin Rothmund macht er dieses neue Angebot.
Es heißt: blind sehen – Werk-Gespräche im Tandem.

Carolin Rothmund ist die Chefin
von der Kunst-Vermittlung im Museum.
Und Sebastian Schulze ist Autor für Bild-Beschreibungen.
Er schreibt zum Beispiel Texte zu Bildern.
Dann können blinde Menschen verstehen:
Was auf einem Bild zu sehen ist.

Die Führung für blinde Menschen dauert 90 Minuten.

Das ist gerade Zeit genug:
Damit blinde Menschen 2 Bilder auf ihre Art sehen können.
Das bedeutet:
Der sehende Mensch erzählt dem blinden Menschen genau:
Was auf dem Bild zu sehen.
Damit der blinde Mensch vielleicht Bilder in seinem Kopf sieht.
Das bedeutet: Er kann sich vorstellen,
wie das Bild aussieht.

Über dieses Thema berichtet der MDR auch in schwerer Sprache: MDR KULTUR - Das Radio | 09. Dezember 2022 | 12:10 Uhr