Eine ältere Frau und ihr Anwalt im Gerichtssaal.
Bildrechte: MDR/ Bernd-Volker Brahms

Eine Frau aus der Gemeinde Biederitz wurde wegen Sterbe-Hilfe verurteilt

11. November 2020, 13:15 Uhr

Die Gemeinde Biederitz ist in dem Bundes-Land Sachsen-Anhalt.
Im Monat August
hat dort eine Frau ihrem Mann geholfen zu sterben.
Das heißt auch: Sterbe-Hilfe.

Der Mann hatte eine schlimme Krankheit.
Und seit vielen Jahren hatte er sehr starke Schmerzen.
Die letzten Jahre konnte der Mann nur noch im Bett liegen.
Der Mann wollte nicht mehr weiter leben.
Deshalb hat seine Frau ihm:
    • Tabletten
    • und Spritzen gegeben.
Dadurch ist der Mann gestorben.

Das Land-Gericht in der Stadt Stendal hat die Frau verurteilt.
Denn Sterbe-Hilfe ist in Deutschland eine Straftat.
Das Land-Gericht hat beschlossen:
Dass die Frau eine Bewährungs-Strafe bekommt.
Das bedeutet:
Eigentlich sollte die Frau für 1 Jahr ins Gefängnis.
Aber sie muss nicht ins Gefängnis.
Dafür muss sich die Frau an bestimmte Regeln halten.

Die Richterin hat gesagt:
Der Mann hatte schon seit vielen Jahren starke Schmerzen.
Und auch der Frau ging es nicht gut.
Denn sie war die ganze Zeit bei ihrem Mann.
Und sie hat ihren Mann gepflegt.
Ich denke nicht,
dass die Frau nochmal eine Straftat macht.
Deshalb bekommt sie eine Bewährungs-Strafe.

Über dieses Thema berichtet der MDR auch in schwerer Sprache:
MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. November 2020 | 17:00 Uhr