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UmfrageGrößte Sorgen der Deutschen sind Inflation und Krieg

07. Februar 2023, 17:16 Uhr

Was bereitet den Deutschen Sorgen? Damit beschäftigt sich der jährliche "Sicherheitsreport" des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Der Krieg in der Ukraine und die enorme Preissteigerung sind aktuell die größten Sorgen der Deutschen. 82 Prozent sehen Russland als Bedrohung für den Frieden auf der Welt.

Der Krieg in der Ukraine und hohe Preise bereiten der Bevölkerung in Deutschland derzeit die größten Sorgen. Das geht aus dem sogenannten "Sicherheitsreports 2023" hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Allensbach und das Centrum für Strategie und Höhere Führung vorgestellt haben. Demnach sind mehr als 80 Prozent der Menschen über 16 Jahre beunruhigt über die starke Inflation und den Ukraine-Krieg. Mit Abstand folgen als Problemfelder der Klimawandel und die Energieversorgung. Darüber ist jede zweite Befragte besorgt.

Als weitere Problemfelder werden die wachsende soziale Ungleichheit sowie ein großer Andrang von Flüchtlingen nach Europa genannt. Die Corona-Pandemie spielte bei der Befragung im Januar kaum noch eine Rolle.

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Russland wird als große Bedrohung wahrgenommen

Auf die Frage, von welchem Staat wohl in den kommenden Jahren die größte Gefahr ausgehen werde, nannten 82 Prozent der Teilnehmer der repräsentativen Umfrage Russland. 60 Prozent der Befragten entschieden sich für China. Die Atommacht Nordkorea halten 52 Prozent der Bevölkerung für eine sehr große Bedrohung.

Vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 war die Wahrnehmung noch eine andere gewesen, wie ein Vergleich mit den Ergebnissen früherer Befragungen zeigt. Im Jahr 2021 hatten lediglich 32 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren Russland als größte Bedrohung wahrgenommen. Der Wert für China lag damals bei 46 Prozent. Nordkorea beurteilte eine Mehrheit von 58 Prozent als sehr gefährlich.

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Viel weniger Ostdeutsche sehen USA als verlässlichen Partner als Westdeutsche

Der Sicherheitsreport zeigt, dass der Blick in die Welt auch drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung in den verschiedenen Teilen Deutschlands noch sehr unterschiedlich ist. Während jeder Zweite (50 Prozent) in Westdeutschland die USA für einen verlässlichen Bündnispartner hält, gilt das in den neuen Bundesländern nur für etwas mehr als jeden Vierten (26 Prozent). Auch liegt der Wert der Ostdeutschen, die Russland als große Gefahr für den Frieden wahrnehmen, im Osten mit 73 Prozent deutlich niedriger als im Westen, wo 84 Prozent der Befragten diese Auffassung vertreten.

Auch die Bereitschaft, gemäß der Nato-Bündnisverpflichtung im Ernstfall zur Verteidigung eines anderen Nato-Mitgliedsstaats beizutragen, ist im Osten deutlich weniger ausgeprägt als im Westen. 48 Prozent der Deutschen in den westdeutschen Bundesländern meinen, Deutschland sollte sich an einem solchen Militäreinsatz beteiligen. Im Osten des Landes hielten das nur 30 Prozent der Befragten für richtig. Bundesweit sprachen sich 45 Prozent der Bevölkerung dafür aus, dass Deutschland seiner Nato-Verpflichtung in einem solchen Fall nachkommen sollte. 35 Prozent der Befragten meinten, man solle sich besser "heraushalten". Jeder Fünfte war in der Frage unentschieden.

dpa (kar)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 07. Februar 2023 | 12:15 Uhr