StatistikImmer weniger Apotheken für mehr Menschen
Immer mehr Menschen müssen sich eine Apotheke teilen. Im letzten Jahr gab es nur noch 17.571 Apotheken – im Jahr 2000 waren es noch 21.592. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommen aber noch vergleichsweise wenig Menschen auf eine Apotheke.
- Eine Apotheke muss immer mehr Menschen versorgen.
- In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen Apotheken vergleichsweise weniger Menschen versorgen.
- Der Umsatz der Apotheken seit 2013 ist gestiegen.
Die Versorgung mit Apotheken wird schlechter. Im Schnitt versorgte Ende 2023 in Deutschland eine Apotheke 4.819 Menschen. Vor zehn Jahren waren es laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich noch 3.909 Einwohnerinnen und Einwohner.
Dabei gibt es spürbare Unterschiede zwischen den Bundesländern: In den Stadtstaaten Bremen (5.321), Berlin (5.290) und Hamburg (5.177) waren es Ende 2023 überdurchschnittliche viele Menschen pro Apotheke. Anders sah es im Saarland aus: Hier kamen im Schnitt 3.781 Menschen auf eine Apotheke.
Auch die Apotheken in mitteldeutschen Bundesländer müssen vergleichsweise weniger Menschen durchschnittlich versorgen: In Sachsen waren es 4.509 und in Thüringen 4.288. In Sachsen-Anhalt kam eine Apotheke auf 3.894 Menschen.
Umsatzrückgang im vergangenem Jahr
Im Jahr 2023 arbeiteten nach Ergebnissen des Mikrozensus rund 214.000 Menschen hierzulande in Apotheken. Apothekerinnen und Apotheker stellten 27,9 Prozent des Personals, 31,5 Prozent waren pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten. Verkäuferinnen und Verkäufer machten 16,8 Prozent aus. Dazu kamen sechs Prozent Fahrerinnen und Fahrer.
Der Umsatz von Apotheken ist von 2013 bis 2023 noch real um mehr als ein Drittel gestiegen. Das war deutlich stärker als der Umsatz im stationären Einzelhandel insgesamt (9,1 Prozent mehr).
Besonders stark stieg der Umsatz während der Corona-Pandemie, wo Apotheken im Gegensatz zum restlichen Einzelhandel nie geschlossen waren. Nach den Umsatzsteigerungen der Vorjahre ging der Umsatz im vergangenen Jahr jedoch zurück: 2023 setzen die Apotheken in Deutschland drei Prozent weniger um als im Jahr zuvor.
AFP/dpa (jst)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. Juli 2024 | 09:45 Uhr