Organisierte Kriminalität Doppelt so viele Schäden durch Bandenkriminalität im Vergleich zum Vorjahr
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05. September 2024, 21:37 Uhr
Kriminelle Banden haben im vergangenen Jahr einen finanziellen Rekordschaden angerichtet. Da geht aus einem Bericht des Bundeskriminalamtes zur Organisierten Kriminalität hervor, der in Berlin vorgestellt wurde.
- Größter Schaden entsteht durch Cyberkriminalität
- Verfahren gegen Banden knacken zum dritten Mal in Folge 600er-Marke
Kriminelle Banden haben im vergangenen Jahr einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) zufolge einen Milliardenschaden angerichtet. Demnach liegt er doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Mit 2,7 Milliarden Euro (2022: 1,3 Milliarden Euro) erreichte die Schadenssumme 2023 den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Präsident des BKA, Holger Münch, haben am Donnerstag das "Bundeslagebild Organisierte Kriminalität" in Berlin vorgestellt.
Größter Schaden durch Cybercrime
Der Großteil der finanziellen Schäden entfiel dabei demnach auf den Bereich Cybercrime. Eine einzige Bande verursachte den Daten zufolge einen Schaden von 1,7 Millionen Euro, indem sie ihren Opfern Bankdaten entlockte.
Die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen bleibe zudem auf einem hohen Niveau und gefährde zunehmend die Sicherheit im öffentlichen Raum, heißt es in dem Bericht des BKA. Darin werden vier vollendete und 34 versuchte Tötungsdelikte durch Gruppierungen der Organisierten Kriminalität aufgeführt. Organisierte Kriminalität ist nach Definition von Polizei und Justiz von Gewinn- oder Machtstreben bestimmt. Mehr als zwei Beteiligte gehen dabei planmäßig und auf Dauer arbeitsteilig vor, ihre Straftaten müssen von "erheblicher Bedeutung" sein.
Mehr als 600 Verfahren gegen Banden
642 Verfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität zählte das BKA im vergangenen Jahr, unwesentlich mehr als 2022 (639). Zum dritten Mal in Folge knackt der Wert die 600er-Marke und liegt etwas über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Berichtsjahre. Dabei dominiert besonders der Drogenhandel mit etwa 40 Prozent der Ermittlungen das Geschehen.
dpa(amu)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 05. September 2024 | 10:30 Uhr