Untersuchung der DAK Weniger Impfungen bei Kindern und Jugendlichen als vor Corona

05. November 2022, 12:49 Uhr

Die zurückhaltende Impfbereitschaft während der Corona-Pandemie hat sich auch auf andere Impfungen ausgewirkt. In den vergangenen zwei Jahren seien weniger Kinder und Jugendliche gegen andere Krankheiten als Covid geimpft worden als davor. Das ist laut DAK-Chef Storm besorgniserregend.

Im vergangenen Jahr gab es elf Prozent weniger Impfungen für Kinder und Jugendliche als noch 2019 und damit vor dem Pandemieausbruch. Das geht aus dem Kinder-und Jugendreport der Krankenkasse DAK hervor. Nach Hochrechnungen des Versicherers wurden im vergangenen Jahr rund 680.000 Kinder weniger geimpft als im Vergleichsjahr 2019.

Fast ausgerottete Krankheiten könnten wieder kommen

Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, sagt zu den Entwicklungen: "Wir beobachten schon länger einen Rückgang der Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen. In der Corona-Pandemie hat sich dieser negative Trend verstärkt." Angesichts der Impfzahlen gebe es akuten Handlungsbedarf. Sonst werde die Gesundheit von vielen jungen Menschen plötzlich wieder durch Krankheiten bedroht, die als fast ausgerottet galten, mahnt Storm.

Besonders stark ist der Rückgang laut der Auswertung bei der Vierfach-Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung. Den Angaben zufolge bekamen 31 Prozent weniger Kinder und Jugendliche im Jahr 2021 eine Erst-Impfung gegen diese Krankheiten als noch 2019. Bei den sogenannten Gesamtimpfungen, also allen vorgesehenen Impfungen und Auffrischungsimpfen gegen die vier Krankheiten, betrug der Rückgang demnach 23 Prozent.

Die Auswertung beruht auf Daten aus dem Zeitraum von 2019 bis 2021 zu DAK-Versicherten im Alter bis 17 Jahren. Covid-Impfungen spielten in der Analyse der Krankenversicherung zufolge keine Rolle, weil dazu nur unvollständige Daten vorlagen.

dpa(amu)

Mehr zu Impfungen und Krankheiten bei Kindern:

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. November 2022 | 10:30 Uhr

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