Wettbewerb Machen!2023
In Berlin sind am Dienstag mehr als hundert Projekte beim Wettbewerb "machen!2023" für ihr bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet worden. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk/Dietrich Karl Mäurer

Wettbewerb Bürgerliches Engagement im Osten: Mehr als hundert Projekte ausgezeichnet

26. September 2023, 20:28 Uhr

Eine Wanderkneipe, ein Ost-West-Drachenboot oder eine Kinderstadt: Am Dienstag sind rund 106 Projekte beim Wettbewerb „machen!2023" augezeichnet worden. Der Preis würdigt Aktionen, die sich für den Zusammenhalt im ländlichen Raum und kleineren Städten in Ostdeutschland engagieren. Der Wettbewerb wird vom Ost-Beauftragten und der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt mit einem Preisgeld von insgesamt 500.000 Euro ausgelobt.

Der erste Preis des Wettbewerbs in der Kategorie "Lebensqualität stiften und Zusammenhalt stärken" ging an ein Projekt, dass bislang nur eine Idee ist. Durch ein "Wanderkneipe" genanntes Kneipen-Mobil sollen Menschen zusammengebracht werden.

Konkret die rund 4.000 Einwohner der sich über 38 Dörfer erstreckenden Gemeinde Nordwestuckermark, gelegen in Brandenburg etwa auf halber Strecke zwischen Berlin und Greifswald. Durch die Wanderkneipe sollen Menschen zusammenkommen, um sich miteinander auszutauschen, auch über kommunalpolitische Themen, erklärte Katja Neels die Projektkoordinatorin des Dörfernetzwerks.

Neels sagt: "Die Idee ist, dass es einen umgebauten Wagen gibt, der sozusagen Kneipen-Equipment dabei hat und dann zu den verschiedenen Orten der Nordwestuckermark hinfährt und dort Kneipenabende oder Kneipennachmittag macht oder ein Dorffest mit unterstützt oder aber einen Gemeindevertreterabend, also wenn das Parlament sich trifft, danach auch noch einen Raum für Austausch bietet oder was auch immer benötigt wird."

Wettbewerb für Zusammenhalt im ländlichen Raum in Ostdeutschland

Neben dem Dorfnetzwerk aus Brandenburg hatten sich über 800 Projekte an dem Wettbewerb beteiligt: eine "Ost-West-Drachenbootfreundschaft" aus dem sächsischen Riesa, ein mobiler Jugendclub aus Wismar in Mecklenburg-Vorpommern, Lebensmittelretter aus Halberstadt in Sachsen-Anhalt oder das Projekt Kinderstadt aus Meiningen in Thüringen.

Insgesamt 106 Projekte erhielten einen Preis, verbunden mit Preisgeldern von insgesamt über einer halben Million Euro. Mit dem Wettbewerb sollen Initiativen gewürdigt werden, die sich für den Zusammenhalt im ländlichen Raum im Osten Deutschlands einsetzen. Der Wettbewerb wurde zum vierten Mal durchgeführt.

Ost-Beauftragte der Bundesregierung erfreut über Engagement

Carsten Schneider (SPD), Ostbeauftragte der Bundesregierung, nimmt an einem Pressegespräch auf seiner Sommerreise an der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) teil.
Der Wettbewerb wird ausgetragen von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt sowie dem Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider. Bildrechte: dpa

Bei der Preisverleihung sagte der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, auf dem Gelände des Berliner Stadions an der Alten Försterei, die Preisträger seien ein Beweis dafür, dass die Menschen im Osten bereit seien, sich vor Ort einzusetzen.

Schneider erklärte: "Im Osten gibt es halt meist ländlichen Raum. Wir haben ja kaum Großstädte und dementsprechend ist das sehr stark dadurch geprägt. Und Dörfer, die leben einfach davon, dass die Leute nicht nur miteinander gut hinkommen, sondern dass sie im Ort was machen. Und das machen die Leute mit unterschiedlichsten Arbeiten, sei es im Kulturbereich oder eben auch im Sport, in der Gemeinschaft."

Wettbewerb als Motivation

Der Wettbewerb wird ausgetragen vom Ost-Beauftragten und der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Deren Vorständin Katarina Peranic erklärte, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement gerade im ländlichen Raum sei.

Peranic erklärte: "Auf der individuellen Ebene, dass wir uns wohlfühlen, dass wir Spaß haben, dass wir mit anderen Menschen etwas sinnvolles tun. Auf der gesellschaftlichen Ebene trägt das selbstverständlich dazu bei, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. In Teilen auch in ländlichen Räumen, dass Dinge, die die Kommune beispielsweise nicht leisten kann, aufrechterhalten, werden."

Für die ausgezeichneten Initiativen ist der Wettbewerb Motivation und nicht selten finanzielle Grundlage, um die Projekte überhaupt umzusetzen zu können. Die Wanderkneipe in Brandenburg dürfte schon bald nicht mehr nur eine Idee sein, so Katja Neels: "Es ist ein Motor! Das schiebt jetzt an! Ahja, Mensch! Wir können es so und so machen!"

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Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 26. September 2023 | 18:52 Uhr

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