Aktivisten blockieren die A100.
Blockade der A100 in Berlin am Montagmorgen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hannes P Albert

Behörde prüft Video Ermittlungen nach Polizeieinsatz gegen Klimaaktivisten in Berlin

24. April 2023, 18:08 Uhr

Die Berliner Polizei hat nach einem Einsatz bei einer Klima-Demonstration Ermittlungen eingeleitet. Aufgrund eines im Internet kursierenden Videos werde der Verdacht der Körperverletzung im Amt geprüft, hieß es. Auf den Bildern ist zu sehen, wie zwei Polizisten einen auf der Straße sitzenden Demonstranten wegzerren.

Die Berliner Polizei ermittelt nach dem Auftauchen eines Videos gegen Einsatzkräfte. Eine Sprecherin sagte, es werde der Verdacht der Körperverletzung im Amt geprüft. Eine entsprechende Strafanzeige sei gegen die betroffenen Einsatzkräfte eingeleitet worden.

Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Polizist einen sitzenden Demonstranten auffordert, die Fahrbahn zu räumen. Dabei droht der Beamte, ihm ansonsten Schmerzen zuzufügen. Unmittelbar danach wird der Demonstrant von zwei Polizisten – offenbar unter dem Einsatz schmerzhafter Griffe – weggezerrt. Das Video stammt von einem Kamerateam von MDR Investigativ

Video von MDR Investigativ auf Instagram

Hinweis: Das Video enthält Szenen, die verstörend wirken können.

Die Gewerkschaft der Polizei verteidigte das Vorgehen. GdP-Sprecher Benjamin Jendro sagte MDR AKTUELL, die Beamten seien sehr transparent vorgegangen. Um Blockaden aufzulösen, gehörten Schmerzgriffe zum Repertoire der Polizei.

Erneut Proteste und Festnahmen in Berlin

Bei neuen Protesten wurden am Montag in Berlin nach Angaben von Innensenatorin Iris Spranger bis zum Nachmittag etwa 200 Personen an 35 Orten festgenommen. Die Aktionen der Gruppe "Letzte Generation" hatten in der Hauptstadt mitten im Berufsverkehr gegen 7:30 Uhr begonnen.

Auf zahlreichen Straßen versuchten Mitglieder mit Straßenblockaden, den Verkehr zum Stillstand zu bringen. Die Polizei bot bis zu 500 Einsatzkräfte auf.


Die Verkehrsinformationszentrale teilte mit, es sei zu teils erheblichen Staus und Behinderungen gekommen. Auf der Stadtautobahn A100 sei der Verkehr vorübergehend lahmgelegt worden. Autos hätten bis zu zwei Stunden im Stau gestanden. Die "Letzte Generation" wertete den Protesttag als Erfolg. "Unsere höchsten Erwartungen wurden deutlich übertroffen", sagte Aimée van Baalen, eine Sprecherin der Gruppe.

dpa, AFP (isc)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 24. April 2023 | 15:00 Uhr

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