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Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Schmidt

KarlsruheErmittlungsverfahren gegen Verdächtige im NSU-Umfeld eingestellt

14. September 2022, 17:27 Uhr

Mehr als zehn Jahre nach Auffliegen der rechtsextremen Terrorzelle NSU hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe einen Teil der Ermittlungen gegen weitere Verdächtige eingestellt. Das betrifft fünf der insgesamt neun Verfahren gegen mutmaßliche Unterstützer.

Im elften Jahr nach Auffliegen der rechtsextremen Terrorzelle NSU hat die Bundesanwaltschaft einen Teil der Ermittlungen gegen weitere Verdächtige eingestellt. Eine Sprecherin der Karlsruher Behörde teilte mit, das betreffe fünf der insgesamt neun Verfahren gegen mutmaßliche Unterstützer. Begründet wurde die Einstellung der Verfahren mit einem nicht hinreichenden Tatverdacht.

NSU mordete quer durch Deutschland

Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) waren Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die über Jahre Morde in ganz Deutschland verübten. Die Opfer der Rechtsterroristen waren neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft und eine deutsche Polizistin. Mundlos und Böhnhardt hatten außerdem zwei Bombenanschläge mit Dutzenden Verletzten verübt.

NSU-Prozess Bildrechte: IMAGO / Eibner

Als einzige Überlebende des Trios musste sich nur Zschäpe vor Gericht verantworten. Mundlos und Böhnhardt hatten sich 2011 getötet, um ihrer drohenden Festnahme zu entgehen. Zschäpe war im Juli 2018 als Mittäterin zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden.

Vier Verfahren laufen weiter

Gegen neun Beschuldigte wurde parallel ermittelt. Bei fünf von ihnen - vier Männer und eine Frau - steht nun fest, dass es mangels Tatverdachts nicht mehr zur Anklage kommen wird. Vier Ermittlungsverfahren laufen noch. Es wird immer wieder vermutet, dass das NSU-Trio noch mehr Helfer hatte.

Quellen: dpa, AFP (isc)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 14. September 2022 | 16:00 Uhr