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Video: Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle seit 2010 um 17 Prozent. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Fahrrad Immer mehr schwere Unfälle mit Radfahrern auf Landstraßen

11. Juli 2024, 18:41 Uhr

Die Zahl der Unfälle mit dem Fahrrad auf Landstraßen steigt. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor. Ein Grund: Es fehlt an Radwegen.

Jede Woche gibt es im Schnitt vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrer auf deutschen Landstraßen. Dies geht aus einer wissenschaftlichen Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zu schweren Radunfällen auf Landstraßen hervor. Damit verunglücken knapp 30 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Das Hauptproblem ist, dass Radfahrende auf Landstraßen immer wieder übersehen werden.

Kirstin Zeidler UDV-Leiterin

Der Anstieg folgt zwar dem Trend, dass immer mehr Menschen Rad fahren. Allerdings ließen sich viele Unfälle auch vermeiden, erklärt UDV-Leiterin Kirstin Zeidler. "Das Hauptproblem ist, dass Radfahrende auf Landstraßen immer wieder übersehen werden."

Zusammenstöße mit Autos sind die häufigste Unfallursache (41 Prozent) und zum Großteil – mit fast 60 Prozent – werden diese von den Pkw-Fahrern verursacht. Allerdings passiert jeder dritte schwere Fahrradunfall außerorts auch ohne weitere Beteiligte, etwa durch Stürze.

Unfallschwerpunkt Kreuzung

Für die Studie hat die UDV knapp 10.000 schwere Radunfälle auf Landstraßen in neun Bundesländern analysiert, knapp 400 Unfallhergänge im Detail untersucht und in 40 Vor-Ort-Audits Gelände, Sichtweiten sowie Geschwindigkeits- und Verkehrsvorgaben geprüft.

Daraus geht hervor, dass Kreuzungen besonders gefährlich sind, weil dort gut zwei Drittel der schweren Radunfälle geschehen. Solche mit tödlichem Ausgang verursachten laut Polizei-Statistik Radfahrende mehrheitlich selbst, etwa indem sie Autos die Vorfahrt nehmen.

Oft fehlt ein Radweg

Jedoch ist dies häufig Folge fehlender geeigneter Sicherheitsmaßnahmen: "Unsere Analyse ausgewählter Unfallstellen zeigt, dass oft ein eigener Radweg fehlt, es an zwei von drei Stellen Sichthindernisse gibt und Autos an jeder zweiten Unfallkreuzung mehr als 70 [Kilometer pro Stunde] fahren dürfen", so Zeidler.

Die UDV fordert: Behörden sollten sichere Übergänge für Radfahrende schaffen, Sichthindernisse beseitigen und an schlecht einsehbaren Kreuzungen mit Radverkehr die Geschwindigkeit begrenzen.

MDR (mpö)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 11. Juli 2024 | 17:18 Uhr

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