Kriminalität So erkennen Sie gefälschte Steuerbescheide
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20. Oktober 2024, 22:42 Uhr
Behörden warnen vor einer neuen Betrugsmasche: Gefälschte Steuerbescheide mit Zahlungsaufforderung, die per Post kommen. Es sind bereits Fälle aus mehreren Bundesländern bekannt, darunter Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die falschen Bescheide sind Experten zufolge aber an offensichtlichen Details zu erkennen.
- In mindestens sieben Bundesländern versuchen Betrüger mit gefälschten Steuerbescheiden an Geld zu kommen.
- Oft unterscheiden sich gefälschte Bescheide aber bei Steuernummer und IBAN.
- Steuerexperte rät, das Finanzamt zu kontaktieren.
Betrüger haben eine neue Masche: Per Post kommt einen Steuerbescheid mit einer Nachforderung. Die habe man bis zu einer gewissen Frist zu begleichen. Da kann es sein, dass der Schreck groß ist und der Empfänger die Summe einfach bezahlt. Doch bei den gefälschten Bescheiden geht das überwiesene Geld nicht ans Finanzamt, sondern landet auf dem Konto der Betrüger.
Aus mindestens sieben Bundesländern sind Behörden zufolge derartige Betrugsfälle gemeldet worden: aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Einer Sprecherin des Landeskriminalamts Niedersachsen zufolge ist die Dunkelziffer jedoch höher, da viele Betroffene aus Scham oder Unsicherheit keine Anzeige erstatten würden.
Unterschied liegt im Detail
Es gibt aber Experten zufolge Möglichkeiten, echte von falschen Bescheiden zu unterscheiden. Steffen Branse, Leiter eines Einkommensteuervereins in Leipzig, sagte MDR AKTUELL, solche Schreiben hätten oft einen offiziellen Anschein. Teilweise würden Stempel und Adressen gefälscht, das könne verunsichern.
Das Wichtigste sei aber der Vergleich mit der eigenen Steuernummer, ob diese übereinstimme. Die Steuernummern auf gefälschten Bescheiden seien oftmals unvollständig oder falsch.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Branse zufolge die IBAN. Auf echten Steuerbescheiden stehe die IBAN der Deutschen Bundesbank oder einer regional ansässigen Bank. Gefälschte Bescheide enthielten oft ausländische Bankverbindungen. Als drittes sollten die Empfänger solcher Bescheide auf die Zahlungsfrist schauen. Oftmals befänden sich darauf sehr kurze Fristen von nur einer Woche. Das sei jedoch untypisch für echte Steuerbescheide.
Bescheid bekommen – das können Sie tun
Steuerexperte Branse rät dazu, bei verdächtigen Briefen nicht sofort zu zahlen. Stattdessen sollten Betroffene ihr Finanzamt kontaktieren und klären, ob das Schreiben echt sei. Ansonsten könne der Empfänger auch einen Steuerhilfeverein kontaktieren. Auch diese könnten helfen, die Situation zu klären.
MDR, AFP (mao,cga,hasu)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 20. Oktober 2024 | 21:45 Uhr