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Klimaschutz-ProtesteLetzte Generation will Aktionen auf ganz Deutschland ausweiten

23. Januar 2023, 17:27 Uhr

Sie blockieren Straßen und organisieren Protestaktionen in Ministerien, Museen und auf Modeshows. Die Letzte Generation will mit ihren Aktionen die Bundesregierung zu mehr Maßnahmen für den Klimaschutz bewegen. In diesem Jahr wollen die Protestierenden in allen Regionen bundesweit präsent sein. Sie fordern außerdem die Gründung eines "Gesellschaftsrates", der ausarbeiten soll, wie Deutschland ab 2030 klimaneutral werden kann.

Die Klimaschutz-Protestgruppe Letzte Generation will in diesen Jahr ihre Blockade- und Störaktionen auf ganz Deutschland deutlich auszuweiten. "Der Widerstand wird größer als je zuvor", sagte Aimée van Baalen, eine Sprecherin der Gruppe, am Montag.

Ab 6. Februar sollten Protestaktionen "in allen Regionen Deutschlands" stattfinden. "Wir werden an so vielen Stellen wie möglich den Alltag in dieser Republik unterbrechen." Man wolle die Störungen "in jede Stadt und jedes Dorf tragen mit immer mehr Menschen". Wie genau die Aktionen aussehen sollen, sagte die Gruppe nicht.

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Letzte Generation fordert "Gesellschaftsrat"

Vor einem Jahr am 24. Januar 2022 hatte die Gruppe in Berlin zum ersten Mal eine Straße blockiert. Es folgten zahlreiche Blockaden auf Autobahnen mit langen Staus sowie Störungen in Museen und Ministerien sowie auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg. Oft klebten sich die Demonstrantinnen und Demonstranten auf der Straße fest um die Räumung hinauszuzögern. Die Letzte Generation hofft nun darauf, dass immer mehr Menschen teilnehmen, um das Land "zum Stillstand" zu bringen.

Im vergangenen Jahr hätten sich in vielen Städten rund 800 Menschen bei Blockaden festgeklebt, sagte Sprecherin Carla Hinrichs. Eine genaue Anzahl der Unterstützer sei nicht bekannt. "Es sind so viele Menschen, hunderte, ganz genau wissen wir es nicht." Entweder müsse die Regierung "uns alle wegsperren" oder die Forderungen akzeptieren. Die Letzte Generation forderte die Bundesregierung auf, einen "Gesellschaftsrat" einzuberufen, in dem zufällig ausgeloste Menschen sitzen. Hier sollten Schritte ausgearbeitet werden, damit Deutschland ab 2030 klimaneutral ist.

Einige Unterstützer werden von der Gruppe und einer verbundenen Initiative aus Spendengeldern bezahlt, vor allem für Vorträge und weitere Bildungsarbeit, wie es im Transparenzbericht heißt. Im vergangenen Jahr gingen mehr als 900.000 Euro Spenden ein. Die Gruppe gab 535.000 Euro aus.

dpa (kar)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 23. Januar 2023 | 15:00 Uhr