Männer in Schutzkleidung gehen zu einem Stall im Landkreis Märkisch-Oderland. In dem Kreis gibt es Fälle von Maul- und Klauenseuche.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Ausbruch in Büffelherde Bisher keine weiteren Fälle von Maul- und Klauenseuche

12. Januar 2025, 19:39 Uhr

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg gibt es bislang keine weiteren Fälle. Das Friedrich-Loeffler-Institut ermittelte unterdessen den Virustyp und teilte mit, nun könne ein Impfstoff hergestellt werden. Die Bundesregierung rechnet dennoch mit deutlichen Export-Ausfällen.

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg dauern die Untersuchungen weiterer Tierbestände an. Eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland sagte am Sonntag, es gebe nach derzeitigem Erkenntnisstand keine weiteren bestätigten MKS-Fälle.

Virustyp steht fest - Impfstoff in wenigen Tagen

Zuvor teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mit, dass der Virustyp inzwischen feststeht. Experten hätten bei einem infizierten Wasserbüffel den MKS-Virus vom Serotyp O festgestellt. Dabei handle es sich um einen Typ, dessen nah verwandte Viren im Nahen Osten und in Asien vorkommen. Nun könne innerhalb weniger Tage ein passender Impfstoff hergestellt werden.

Transportverbot für Klauentiere

Ein Wasserbüffel steht in einem Teich auf einer Feuchtwiese im Landschaftspark Rudow-Altglienicke bei Schönefeld
Bei den betroffenen Tieren handelt es sich um eine kleine Herde von Wasserbüffeln (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Bahlo

Dem FLI zufolge ist bislang noch unklar, auf welchem Weg das für Klauentiere wie Rinder und Schweine hochansteckende Virus in die kleine Herde im brandenburgischen Ort Hönow eingeschleppt wurde. Um eine Ausbreitung zu verhindern, gilt im ganzen Land Brandenburg für 72 Stunden ein Transportverbot unter anderem für Schweine, Schafe und Rinder. Hönow liegt im Landkreis Märkisch-Oderland, unweit der Stadtgrenze zu Berlin. Tierpark und Zoo Berlin wurden vorsorglich geschlossen.

Dutzende Tiere in Nachbarschaft getötet

FLI-Experten gehen aufgrund der festgestellten Wundmerkmale der betroffenen Wasserbüffel davon aus, dass die Infektion und damit die Einschleppung des Virus in den Bestand schon länger zurückliegt, wie der Landkreis mitteilte. Der genaue Zeitpunkt lasse sich bisher nicht benennen. Drei Tiere der Herde waren demnach zum Zeitpunkt des Nachweises bereits verendet, weitere elf wurden getötet. Infiziert seien wahrscheinlich alle Tiere gewesen. In nahe liegenden Beständen seien deshalb vorsorglich Dutzende Schweine und Ziegen sowie einige Rinder getötet worden. 

Bundesregierung rechnet mit deutlichen Exportbeschränkungen

Die Bundesregierung rechnet mit deutlichen Exportbeschränkungen wegen der Seuche. Das Landwirtschaftsministerium teilte mit, man gehe davon aus, dass die Ausfuhren von Milch und Fleisch in Länder außerhalb der EU kaum mehr möglich seien. Im vergangenen Jahr hatte Deutschland nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung rund 2,3 Millionen Tonnen Schweinefleisch ins Ausland verkauft, vorrangig nach Europa. Mit Südkorea hat bereits ein wichtiger Importeur in Asien sämtliche Einfuhren von Schweinefleisch aus Deutschland verboten.

Die letzten MKS-Infektionen in Deutschland traten 1988 in Niedersachsen auf. In Europa wurde der letzte Ausbruch 2011 aus Bulgarien gemeldet. In der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens sowie in Teilen Südamerikas gibt es regelmäßig MKS-Fälle. 

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 12. Januar 2025 | 08:30 Uhr

Mehr aus Deutschland

Mehr aus Deutschland

Ein Hafen 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Schüler lassen sich Wahlzettel für die U18 Wahl aushändigen 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK