Evangelische Kirche Protestanten feiern Reformationstag
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Überall auf der Welt haben Protestanten am Sonntag zum Reformationstag an die Anfänge der Evangelischen Kirche erinnert. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther in der Schlosskirche Wittenberg seine 95 Thesen. In Wittenberg fand auch der zentrale Gottesdienst statt.

- Der zentrale Gottesdienst fand in der Wittenberger Stadtkirche statt.
- In Thüringen ist ein Themenjahr zum Werk des Augustinermönchs Martin Luther eröffnet worden
- In der Leipziger Thomaskirche sind zum Reformationstag vier neue Glocken feierlich geweiht worden.
Mit Gottesdiensten, Andachten und Gemeindefesten haben Protestanten in aller Welt am Sonntag den Reformationstag gefeiert. Auch in Mitteldeutschland gab es zahlreiche Veranstaltungen.
Der zentrale Gottesdienst fand in der Schlosskirche Wittenberg statt. Dabei betonte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, den universellen Wert der Freiheit: "500 Jahre nach der Reformation ist Freiheit ein Megathema unserer Zeit."
Zugleich mahnte er die Christen, ihre eigenen Spaltungen zu überwinden. Ansonsten fänden solche Appelle an die Welt kein Gehör.
500 Jahre nach der Reformation ist Freiheit ein Megathema unserer Zeit.
Themenjahr zur Bibelübersetzung in Thüringen
In Thüringen ist ein Themenjahr zum Werk des Augustinermönchs Martin Luther eröffnet worden. Es steht unter der Überschrift "Welt übersetzen – 1521/22 Luthers Werk". Wie Ministerpräsident Bodo Ramelow am Sonntag in Eisenach erklärte, ist eine Festwoche im September 2022 das Kernstück des Themenjahrs. Geplant sind dann Konzerte, Lesungen, Ausstellungen sowie ein ökumenischer Gottesdienst.
Vor 500 Jahren ist eine globale Großtat vollzogen worden: Luther legte das Fundament der deutschen Schriftsprache.
Glockenweihe in Leipzig und Merseburg
In der Leipziger Thomaskirche sind zum Reformationstag vier neue Glocken feierlich geweiht worden, die nun das historische Geläut unterstützen. Am Sonntag waren sie erstmals zu hören. Das neue Geläut war bereits im April in den Kirchturm gehoben worden. Nach Angaben der Thomaskirchgemeinde wiegen die Kunstwerke zwischen 100 und 350 Kilogramm und kosteten rund 25.000 Euro. Wegen der Corona-Pandemie war die Weihe auf den Reformationstag verschoben worden.
Am Reformationstag erinnern Protestanten an die Anfänge der evangelischen Kirche. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther der Überlieferung nach seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Mit seiner Kritik an der katholischen Kirche löste er eine Reformationsbewegung aus.
In Ostdeutschland ist der Reformationstag eigentlich ein gesetzlicher, arbeitsfreier Feiertag. Vor 31 Jahren, im Mai 1990, hatte ihn die letzte DDR-Regierung wieder eingeführt. 1967 war er wegen der Fünf-Tage-Woche abgeschafft worden.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 31. Oktober 2021 | 12:30 Uhr